Mit einem Trauma umgehen

Ein Trauma ist ein tiefer emotionaler Verletzung, verursacht durch ein Ereignis, das den Verlust der Kontrolle oder eine Bedrohung des Lebens begleitet. Ursächlich können u.a. Unfälle, psychische, physische oder sexuelle Gewalt, Verlustschmerz oder schwere Krankheiten sein. Fast jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit solchen traumatischen Erfahrungen konfrontiert.

Traumata kommen und erscheinen nicht als Erinnerungen - sie sind viel mehr Reaktionen - und Vertrauen und Mut sind von Nöten sich selbst das Erinnern zu erlauben.

Ein Trauma führt nicht unbedingt zu psychischen Schäden oder Folgen. Häufig können traumatisierte Personen ihre Erlebnisse überwinden.
Aber abhängig von der Persönlichkeit, der individuellen Fähigkeit zur Problembewältigung und der Belastungsgrenze, kann ein Trauma auch ernsthafte psychische Störungen wie anhaltende Ängste, Depressionen oder eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hervorrufen.

In einer bedrohlichen Situation reagiert unser Körper mit dem Notfallplan "Kampf, Flucht oder Erstarren". Neben den üblichen Stressreaktionen könnte also auch eine Art von Starre auftreten. Psychisch kann dies die Wahrnehmung verändern. Die sogenannte "Dissoziation" ist ein mentaler Schutzmechanismus, der dazu führt, dass sich die Betroffenen wie abgespalten fühlen. Dadurch kann es schwerer werden, das Trauma zu verarbeiten und als Teil des eigenen Lebens zu akzeptieren.

(Dissoziation: Entwicklung, in deren Verlauf zusammengehörige Denk-, Handlungs- oder Verhaltensabläufe in weitgehend unkontrollierte Teile und Einzelerscheinungen zerfallen)

Anzeichen einer Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Dissoziation kann das Risiko für eine PTBS erhöhen, die dann entsteht, wenn das normale Verarbeitungssystem überstrapaziert ist. Zu den Symptomen einer PTBS zählen unter anderem:
  • Probleme mit der Konzentration, leichtes Erschrecken
  • Reizbarkeit, Schlafprobleme, Schlafstörungen
  • Alpträume, häufige Wiederholung der traumatischen Bilder
  • Verlust des Interesses, emotionale Betäubung
Wenn Symptome kurz nach dem traumatischen Erlebnis auftreten, werden sie in der Regel als akute Stressreaktion eingestuft. Wenn die Beschwerden länger als vier Wochen andauern, wird von einer Posttraumatischen Belastungsstörung gesprochen.

Ansätze zum Umgang und Bewältigung des Traumas

Hier sind einige Empfehlungen für Betroffene und ihre Angehörigen:
  • Es ist sehr zu empfohlen, dass Betroffene über ihre traumatischen Erfahrungen sprechen. Das Unterdrücken von damit verbundenen Gefühlen und Erinnerungen kann die Symptome verschlimmern. 
  • Drängen Sie die Betroffenen nicht zum Sprechen. Und drängen Sie sich nicht zum sprechen. Gemeinsam schweigen hilft und kann oft 'beredsamer' sein als nue Worte in den Raum zu werfen.
  • Haben Sie Geduld mit sich als Betroffener und als Angehöriger mit Betroffenen. 
  • Das Geschehene akzeptieren, dass es geschehen ist, akzeptieren dass man 'berührt' ist und das Trauma akzeptieren
  • Werden Sie aktiv: Aktivitäten wie Sport, Musik oder soziale Interaktionen können unterstützend wirken.
  • Vermeiden Sie Betäubung: Alkohol oder Medikamente sollten nicht verwendet werden, um das Trauma zu unterdrücken.
  • Wenn die Symptome weiterhin bestehen: Suchen Sie professionelle Hilfe auf.

Weitere Artikel zum Thema PTBS
und Artikel zu Selbstwahrnehmung 








Comments

  1. Bitte Hinterlassen Sie Ihre Gedanken und Kommentare. Ich lese diese und werde auf Ihre Ideen aufbauen, aber nicht veröffentlichen - aus verständlichem Grund - Danke.

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