Hilfe zur Sterbebegleitung finden - Lebensbericht - Persönlicher Brief(e)

Jemanden um Sterbebegleitung zu bitten ob es einen Verein oder eine Person ist, die helfen könnte, ist einer der schwersten Dinge die es geben kann - sowohl für den Bittenden als auch für den Helfenden.

Man kann niemanden zu etwas zwingen was diese nicht machen wollen - sei es aus ethischen Gründen, Glaubenskonflikten oder rechtlichen Aspekten. Um aus Verständnis, Mitgefühl, Mitleid, Zwang, Sorgen und Ängsten eine Bereitschaft zu machen braucht es Empathie und ein Vertrauensbasis - hören sie in sich rein - hören sie was ihr Umfeld Ihnen signalisiert - aber auch ihre  Helfer sagen oder signalisieren.

Aber es beginnt mit Ihnen und endet mit Ihnen - Und es beginnt mit tiefen, ehrlichen Gedanken

  • Werde Sie sich klar darüber, was Sie in Ihrem Leben haben möchten.
  • Verstehe diese Dinge nicht nur mit dem Kopf, sondern fühle und sehen Sie auch mit deinem Herzen.

Ich denke jedem ist das Zitat von Antoine de Saint-Exupery aus „Der kleine Prinz“ bekannt: "Man sieht nur mit dem Herzen gut?" Erst wenn Sie sich selber gesehen haben - können Andere und ihre möglichen Helfer Sie sehen.


Lebensbericht

Lebensbericht mit einer ergänzende Willenserklärung, die persönliche Argumente nennt und die eigenen Gedanken zum selbstbestimmten Sterben.

Nachdem Sie sich Gedanken gemacht haben. Verfassen sie ihren Lebensbericht den sie dann mit einer ergänzende, klaren Willenserklärung, die ihre persönliche Argumente nennt und Argumente zum selbstbestimmten Sterben. schriftlich verfassen.

Bitte haben Sie in Ihren Lebensbericht folgende Punkte immer im Kopf

  • Was sind Dinge die Ihnen wichtig sind oder waren, Freude machten oder machen, 
  • Was sind Ängste, Sorgen, Konflikte oder Probleme - was sind Lösungen und Alternativen die Sie angedacht und durchdacht haben - und wollen oder nicht wollen.
  • Seelische und körperlichen Veränderungen 
  • Ihre Persönlichkeit - Was für einen Menschen hat das Leben aus Ihnen gemacht?
  • Welche Lebensziele hatten und haben Sie? 


Es hat sich als zielführend erwiesen, auch wenn es sie überraschen mag mit dem ...

  • Verlauf ihrer Kindheit und Jugend zu beginnen - insbesondere wenn diese aussagekräftig für ihren Lebensstil, Auffassung von Lebensinhalt und ihrem Verständnis von Würde und Werte war.
  • Was waren prägende Ereignisse in Ihrem Leben - positiv/negativ/prägend 
  • Familiensituation früher. im Lauf des Lebens und aktuell - Beschreiben Sie bitte Ihre Beziehung zu Partner, Familie, Eltern, Geschwistern und weiteren wichtigen Personen
  • Wie war oder ist Ihr Verhältnis zur Arbeit, Hobby, ... ? 
  • Was würden Sie sich wünschen? Was müsste geschehen, damit Sie glücklich wären - weiterleben wollten?
  • Und nun erst gehen Sie auf ihren Wunsch Sterben zu wollen ein - Wieso wollen Sie sterben?
  • Wer würde ihnen behilflich sein bei der Vorbereitung oder Durchführung?
  • Schreiben Sie, dass sie sich bewusst sind was Sie wollen mit allen Konsequenzen. Und was es für Sie und die Helfer bedeutet.
  • Die Erlebnisse, die für Sie am bedeutsamsten waren, sollten Sie so ausführlich beschreiben, wie Sie es für nötig halten, damit sie ein Fremder verstehen und nachempfinden kann

    Hinweise zur Erstellung eines Lebensberichtes

    Schreiben Sie den Lebensbericht wenn möglich per Computer. Er sollte in vollständigen Sätzen formuliert sein und sollte mindestens 3 oder mehr Seiten umfassen / 5 sollten das Maximum sein - da der Leser seine Aufmerksamkeitsspanne sonst verlieren wird. 

    Falls Sie beim Schreiben ein Maxime oder ein Leitmotiv Ihres Lebens entdecken, können Sie dies als Überschrift Ihres Lebensberichtes wählen. 

    Beim Schreiben des Lebensberichtes werden an manchen Stellen Gefühle auftreten. Es ist sehr wichtig, diese Gefühle im Text anzumerken, z.B.: "Wenn ich an diese Ereignisse zurück denke, empfinde ich heute noch große Freude / Leid / Würdeverlust ..."


    Brief(e)

    Nachfolgend geht es um einen Persönlicher Brief  oder Briefe an ...

    • Sterbehilfeverein (wenn Sie sich an einen wenden wollen)
    • An Ärzte oder andere Helfer (die Sie bei einem selbst organisierten Freitod ggf. brauchen)
    • Persönlicher Brief an Partner*in, Familie und Freunde

    Ein persönlicher Brief sollte möglichst maschinengeschrieben sein bei dem es um die Bitte um Ihre Bitte zur Freitodbegleitung ersucht, und in dem es sowohl die Gründe für diese Absicht schildert als auch die derzeitige gesundheitliche Situation und wie sie diese erlebt. Hierbei können Sie Teile des Schluss Ihres Lebensberichts wiederverwenden. Dies ist auch zielführend weil Sie damit den kausalen Kreis Ihrer Argumente schließen.

    Wenn Sie mehrere Institutionen / Ärzte anschreiben versuchen Sie zu mindestens den ersten Teil des Persönlichen Brief individuell und persönlich an den Empfänger zu formulieren - um es platt zu sagen es darf sich nicht lesen wie eine Postwurfsendung im Briefkasten. Ihr Anschreiben sollte keine plumpe Wiederholung sein und den Arzt, Helfer persönlich ansprechen und kurz verständlich erläutern wieso Sie gerade diese Person anschreiben - bedenken Sie, dass Sie jemanden um etwas bitten womit dieser Mensch ein Lebenslang leben muss - und sich sicher sein - ganz sicher sein - zweifelsfrei sicher sein muss das absolut richtige getan zu haben.

    Wenn es zu einem Gespräch kommt versuchen Sie es in Person und persönlich zu führen - und ein Telefonat zu vermeiden.


    Medizinische Berichte

    Fügen Sie dem Persönlichen Schreiben und Ihren Lebensbericht die aussagekräftigen, aktuelle medizinische Berichte mit substantiellen Informationen über Anamnese, Diagnose, falls möglich Prognose und Behandlungen/Maßnahmen bei.



    Schlussbemerkung

    Vermeiden Sie Logikbrüche (Aussagen die sich widersprechen), bei allen Gefühlen bleiben Sie für den Leser klar und verständlich und vermeiden sie formale Fehler wie Rechtschreibfehler - da auch dies den Lesefluß hindern kann. 

    Und wenn Sie ihren Brief digital versenden sollte dies kein Word-Document sein, bei denen Sie nicht beeinflussen können wie es beim Empfänger angezeigt wird oder zu öffnen ist. Ein gutes Dateiformat ist ein PDF da dies von jedem geöffnet werden kann.


    Ich wünsche allen Kraft und gute Gedanken!


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