Empathie ist wichtig - Mitgefühl und Mitleid hat wenig oder keinen Platz
Überall im Leben und in jeder Lebensphase ist Empathie von zentraler Bedeutung, da sie das Zusammenleben, -arbeit und Kommunikation von Individuen ermöglicht und erleichtert. Häufig wird der Begriff auch mit Einfühlungsvermögen, Mitgefühl und Mitleid oder Hilfsbereitschaft gleichgesetzt, denn zur Empathie zählt auch die angemessene Reaktion auf die Gefühle des Gegenübers.
Insbesondere im Kontext der Themen die ich in meinem Blog behandele, ist aus meiner Sicht ist Empathie wichtig für Sterbewillige. Und dass Sterbewilligen sich klar sind über den Unterschiede zwischen Empathie, Mitgefühl und Mitleid. Seit dem ich den Blog schreibe und Zuschriften bekomme ist es offensichtlich, dass viele sich dessen nicht bewusst sind, immer wieder auf die selben Probleme und Ablehnungen stoßen und damit nicht ihr Ziel erreichen.
Diese Bewusstheit wird ihnen helfen, mit der eigenen Situationen klar zukommen, diese zu beschreiben in Gesprächen mit der Familie, Freunden aber auch Personen die dem Sterbewilligen helfen könnten / werden - aber auch in der Vorbereitungsphase zum Beispiel beim Schreiben des Lebensbericht.
Der Empathie und der Abgrenzung zu Mitgefühl und Mitleid möchte ich diesen Artikel widmen - und angemessen zu verhalten. Was ist angemessenes Verhalten?
Empathie bedeutet, dem Gesprächspartner wirklich zuzuhören, Gedankengänge wertfrei zu folgen, Fragen zu stellen, den Anderen ernst zu nehmen - und dann Aspekte und Meinungen einander abzuwägen und dann erst dann ein Bild vom Gegenüber zu bekommen, die anderen und die eigenen Argumente abzuwägen und dann eine Entscheidung zu treffen bzw. und die eigenen Entgegnung oder besser Erklärungen vorzubringen.
Und damit komme ich zur Abgrenzung von Empathie zu Mitgefühl und Mitleid. Mitgefühl hat im familiären Kontext seinen Platz. Wenn es auch den Partner oder Partnerin die Familie oder Freunde auch überfordern könnte - auch hier muss man Empathie für die Familie und Freunde haben und zeigen. Sich überlegen wie man es wem sagt und auch wann. (Siehe auch Artikel Inform Family and Friends of a forthcoming Death with Dignity ). Aber im Gespräch, mit zum Beispiel einem Arzt, um Hilfe bei der Sterbebegleitung und Medikament zu bitten, kann Mitfühlen sehr schnell überfordern und nicht zielführend sein. Das Risiko und Unberechenbarkeit von Gefühlen und dass diese Gefühl die Regie übernehmen könnten und Sachentscheidungen konterkarieren oder gar durchkreuzen - wäre nicht im Sinne des Sterbewilligen - ich erwähne dies da ich aus Gesprächen heraus gehört habe, dass genau an diesem Punkt - als der Arzt oder Helfer Gefühle zeigte oder gar Mitleid das Gespräch eine schlechte Wendung machte.
Wie gesagt im Privaten und innerhalb der Familie ist jedoch Mitgefühl eine unerlässliche Kompetenz, denn da geht es ja um Gefühle und nicht um Sachentscheidungen, aber auch in gewissen Verhältnissen und bei gewissen ethischen oder politischen Grundhaltungen ebenso abzuwägen. In der Familie kann man von seinen Vorstellungen ablassen, wenn man das Gefühl hat, dass Familienmitglied oder Freund würde die Erfüllung des Anliegens / des Wunsches nicht möglich sein.
Mitleid bedeutet hingegen, jemand leidet mit bzw. und das ist das Schlimme oder Kontraproduktive der Andere leide selbst. Wenn jemand mitleidet, ist Derjenige nicht mehr bei der anderen Person, sondern nur bei sich, da der Gesprächspartner das Problem des Anderen übernimmt, mit all den damit verbundenen Ängsten - und Angst ist kein guter Ratgeber und erst recht nicht kein guter Motivator etwas zu tun. Angst warnt und setzt Grenzen.
Kognitiv ist die Unterscheidung von Empathie zu Mitgefühl und Mitleid meist kein Problem. In der Umsetzung jedoch gibt es oft unbewusste Widerstände, die das bessere Wissen aushebeln.
Darum zeigen sie und haben sie im Gespräch mit Familie Empathie und Gefühle so wie es in der Situation passt und für Sterbewilligen und Angehörigen gut ist und tut. Aber im Gespräch mit Ärzten und Helfern ist Empathie wichtig für beide Seiten - und sprechen sie maximal über die eigenen Gefühle ohne diese dem anderen aufzustülpen und ganz und gar nicht abzuverlangen.
Empathie erleichtert die Kommunikation - Die Fähigkeit, sich emotional in die Situation einer anderen Person hineinzuversetzen, macht es einfacher zu verstehen, was sie dir mitteilen möchte und ebenso umgekehrt, Empathie macht es einfacher die richtigen Worte für die eigenen Gedanken zu finden.
Empathie und Mitgefühl lernen
Die Grundlage von Empathie ist die Selbstwahrnehmung und ein Weg ist Meditation. Wenn du offen mit deinen eigenen Gefühlen und Gedanken umgehst, ist es auch einfacher, sie in anderen Menschen zu erkennen. Und mit jedem Schritt der Selbstwahrnehmung wächst die Empathie - und dies hilft dir wiederum dabei, in dich hineinzuhören, zu erkennen, wie du dich fühlst, und dich zu fragen, warum dies so ist. So ist dies eine wachsende Fähigkeit.
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