L (i) e b e d a s L e b e n - Das Leben l(i)eben - ... und Effekte des Glück

Ich möchte heute mir Gedanken machen zum Leben leben und damit das Leben lieben.

Ein wesentliches Element ist dafür Glück , und Glück empfinden zu können.

  • Was ist Glück?
  • Wann fühlt man es und wie? 



Der Duden definiert Glück als

"angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat"
Es sei ein
"Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung".


Was ist Glück? Wann fühlt man es und wie? 

Forscher im Bereich Glück definieren subjektives Wohlbefinden unterschiedlich, je nachdem wie es für jede Person interpretiert wird. Im Rahmen der Positiven Psychologie wird es als häufige Präsenz von positiven Gefühlen und seltene Präsenz von negativen Emotionen charakterisiert. Trotzdem warnen diese Forscher vor einer "giftigen Positivität", wenn Gefühle wie Traurigkeit oder gerechtfertigtes Unbehagen einfach nur überdeckt werden. Nach der Meinung von Gina Schöler, die sich selbst als Ministerin für Glück bezeichnet, besteht der Schlüssel zum Glück darin, die Kontrolle über das eigene Leben zu übernehmen, aktiv zu handeln und das Beste aus jeder Situation herauszuholen.

Forscher betonen, dass Geld das Glück steigert, aber es hängt vom individuellen Kontext ab. Eine Studie von 2010 postulierte, dass das Glück nur bis zu einem Jahresverdienst von 75.000 Dollar wächst. Eine spätere Studie von 2023 zeigte jedoch, dass das Glück mit höheren Einkommen weiter steigen kann, wenn auch nicht bei allen Menschen. Eine Minderheit erfährt ab einem Einkommen von 100.000 Dollar eine abnehmende Glückszunahme. Letztlich ist jedoch zu beachten, dass Geld keine dauerhafte oder einzige Quelle des Glücks ist.

Laut einer Langzeitstudie der Harvard University sind gute soziale Beziehungen, nicht materielle Werte, der Hauptfaktor für Glück und Zufriedenheit. Diese Erkenntnis resultiert aus der Beobachtung von 2000 Menschen über drei Generationen seit 1938. Die Studie betont, dass aktive Bemühungen um soziale Kontakte und ein Netzwerk aus Familie, Freunden und Kollegen das Glücksempfinden verbessern. Diese Fähigkeiten kann man, wie einen Muskel, trainieren.


Was uns glücklich und unglücklich macht

Das ständige Streben nach Glück kann sogar unglücklich machen. Glück werde oft wie ein Preis gesehen, den man sich erarbeiten oder gewinnen kann und dann sein Leben lang behält. Das funktioniere nicht, meinen die Forscher. Stattdessen sollten wir gute Beziehungen führen, mehr im Hier und Jetzt leben und versuchen, im täglichen Leben Zufriedenheit zu empfinden.


Was hat oder kann das Alter mit Glück zu tun haben

Professor Tobias Esch,  von der Universität Witten/Herdecke, stellt fest, dass trotz gesundheitlicher Probleme ältere Menschen üblicherweise glücklicher sind als Personen im mittleren Alter. Das Glücksempfinden verändert sich im Laufe des Lebens: Jugendliche streben nach intensiven und flüchtigen Highlights, während Erwachsene oft durch Karriere und familiäre Verpflichtungen gestresst sind.
Die Lebenszufriedenheit erhöht sich gewöhnlich ab dem 60. Lebensjahr, sinkt jedoch in den letzten Lebensjahren wieder. Eine Studie (The Age Trajectory of Happiness) zeigte jedoch eine konstante Abnahme der Lebenszufriedenheit mit zunehmendem Alter.


Unser Gehirn und das Glück

Wenn Ereignisse besser verlaufen als erwartet, werden Neuronen im Mittelhirn aktiv und setzen Dopamin frei, das ins untere Vorderhirn und Frontalhirn weitergeleitet wird. Im Vorderhirn stimuliert Dopamin die Produktion opiumähnlicher Stoffe, die Euphorie auslösen. Im Frontalhirn verbessert Dopamin die Gehirnfunktion und das Glücksempfinden, indem es unsere Aufmerksamkeit schärft und uns dabei hilft, glücksschaffende Ereignisse zu erinnern. Daher ist das Glücksgefühl eigentlich ein Nebenprodukt unserer Lernfähigkeit. Das Glücksgefühl nimmt jedoch mit der Zeit ab, um Überdosen von Euphorie zu vermeiden.

"Unser Gehirn ist nicht dafür gebaut, dauernd glücklich zu sein, aber es ist süchtig danach, nach Glück zu streben." - Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler und Psychologe


Wie man das Glück trainiert kann - Förderung des Glücksgefühls

Durch Meditation und Sport werden Gehirnbotenstoffe ausgeschüttet, die positive Gefühle hervorrufen. Meditation führt zur Entspannung und Angstlösung, während Sport durch die Ausschüttung von Serotonin und Endorphin die Stimmung hebt.

Empfehlungen für mehr Glückszustände:

  • Überlegt, was gut für euch ist, was ihr braucht, und wofür ihr dankbar seid.
  • Sucht das Glück in kleinen Momenten, beispielsweise während einer Kaffeepause.
  • Praktiziert Achtsamkeitsübungen und Meditation.
  • Notiert positive Ereignisse und teilt sie eventuell.
  • Erinnert euch abends an das, was ihr gut gemacht habt.
  • Nehmt an Yoga, Bewegung und Sport teil.
  • Genießt Kochen und Essen.
  • Lest mehr.
  • Lasst eurer Fantasie freien Lauf.
  • Singt laut.
  • Lächelt täglich eine Minute lang.
  • Macht jemandem ein Kompliment.
  • Kontaktiert jemanden.
  • Schenkt anderen etwas.
  • Geht spazieren, um nach einem stressigen Tag abzuschalten.
  • Wählt beim Spaziergang neue oder positive Wege.
  • Packt Sorgen schrittweise an und holt euch gegebenenfalls Hilfe, anstatt sie zu ignorieren oder aufzustapeln.

Unser Körper produziert Glückshormone, wenn wir einen vielseitigen und dynamischen Alltag führen. Ich denke so manches mal, dass Glück wie eine Muskel oder auch eine Fremdsprache gelernt und geübt werden kann. Freude, Lust, Aufmerksamkeit, Neugierigkeit und Lernen sind grundlegend miteinander verbunden. Daher ist es wesentlich, menschliche Beziehungen zu pflegen, Abwechslung und Herausforderungen zu suchen sowie einen aktiven Alltag zu haben.

Unabhängig von den Schwierigkeiten unserer Situation haben wir immer eine Entscheidungsfreiheit und die Chance, unser Glück aktiv zu gestalten. Es ist wichtig, diese Perspektive zu verinnerlichen und uns immer wieder daran zu erinnern, da dies einen großen Unterschied macht.


Das Schlusswort gegeb ich diesmal Theodor Fontane, der einmal sagte ...

"Gott, was ist Glück? Eine Grießsuppe, eine Schlafstelle und keine körperlichen Schmerzen, das ist schon viel." ... ich würde Grießsuppe durch Grünkohl mit Mettenden ersetzen, aber dann bin ich 100% bei Theodor Fontane 


Frühere Artikel zu 'Glück'
















Comments

  1. Kommentare sind herzlichst willkommen. Ich lese alle Kommentare, veröffentliche jedoch keine, aus nachvollziehbaren Gründen. Danke für das Verständnis.

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