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Alena Buyx: Leben, selbstbestimmtes Sterben & KI in der Medizin

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Alena Buyx über beginnendes Leben, selbstbestimmtes Sterben und KI in der MedizinI im Sonntagstalk mit Bärbel Schäfer von SR 1 und hr3  -  verfügbar bis: 08/17/2026    über diesen Link auf die ARD Audiothek   (44min) Am 15. August 2025 war Prof. Dr. Alena Buyx, Medizinethikerin und ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats , zu Gast in einem Talk bei SR1 und hr3, in dem sie über die ethischen Fragestellungen rund um den Beginn des Lebens, selbstbestimmtes Sterben und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin sprach. Der Talk von Prof. Dr. Alena Buyx berührt zentrale ethische Fragestellungen, die auch in meinem Blog  immer wieder eine wichtige Rolle spielen: der Beginn des Lebens, selbstbestimmtes Sterben und der Einsatz von KI in der Medizin. Besonders wichtig finde ich Buyx’ Betonung der Patientenautonomie als hohes Gut beim selbstbestimmten Sterben. Das ist ein Kernanliegen, das ich bei Vorträgen und in meinem Blog immer wieder her...

World Humanitarian Day - August 19th

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Compassion Is Not a “Nice-to-Have.” It’s Essential. On this World Humanitarian Day, we shine a light on those who put their own well-being aside to be there for others. People working in crisis zones, helping in disaster situations, or quietly supporting behind the scenes what others can barely endure. I’ve been in many of these situations myself—not at the world’s major hotspots, but at small personal crisis centers right within our communities. As a medic soldier, a paramedic on the streets, part of a motorcycle rescue team, on medical services—and today, often in psychosocial emergency care. I remember one call where I sat next to a young man who had just lost his father. We simply sat there. I hardly said a word. But in that moment, that was exactly what he needed: not to be alone. These moments remind me over and over: Humanity doesn’t need a title or a uniform—it needs presence. Even outside of emergency lights and uniforms, compassion can make an impact. As a UX designer, I ...

Humanität beginnt im Kleinen – und bei uns selbst - Welttag der humanitären Hilfe

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Mitgefühl ist kein „Nice-to-have“. Es ist essenziell. Am heutigen World Humanitarian Day stehen all jene im Fokus, die ihr eigenes Wohl zurückstellen, um für andere da zu sein. Menschen, die in Krisengebieten arbeiten, in Katastrophensituationen helfen, oder ganz still und leise im Hintergrund mittragen, was andere kaum aushalten könnten. Ich war selbst in vielen dieser Situationen – nicht an den großen Brennpunkten dieser Welt, aber an kleinen persönlichen Krisenherden mitten in unserer Gesellschaft. Als Sanitätssoldat, als Rettungssanitäter auf der Straße, in der Motorradstaffel, auf Sanitätsdiensten – und heute oft in der psychosozialen Notfallversorgung. Ich erinnere mich an einen Einsatz, bei dem ich neben einem jungen Mann saß, der gerade seinen Vater verloren hatte. Wir saßen einfach nur da. Ich sagte kaum etwas. Aber in diesem Moment war es genau das, was er gebraucht hat: nicht allein sein. Diese Momente zeigen mir immer wieder: Menschlichkeit braucht keinen Titel und kein...

Würde im Leben – Würde im Sterben: Warum Selbstbestimmung bis zuletzt zählt

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„Jedem Tag Leben geben“ – dieser Leitsatz begleitet viele von uns in der hospizlichen und palliativen Arbeit. Er richtet den Blick nicht auf das Ende, sondern auf das Leben, das bis zum letzten Atemzug gelebt werden will – mit Würde, mit Fürsorge, mit Selbstbestimmung. In ihrem eindrücklichen Artikel »Unheilbar krank: Wie kann man würdevoll sterben?« (Spektrum, August 2025) beschreibt die Ärztin Marisa Kurz , wie schwerkranke Men schen durch palliative Begleitung ein Sterben in Würde erfahren können – oder eben auch nicht, wenn Strukturen fehlen. Sie erzählt von einer alten Dame, die anonym, einsam und hektisch in einer Notaufnahme verstarb. Und sie stellt eine Frage, die uns alle etwas angeht: Wie wollen wir sterben? Die meisten wollen zu Hause sterben – die wenigsten können es Die meisten Menschen äußern den Wunsch, im eigenen Zuhause zu sterben – begleitet, schmerzfrei, in vertrauter Umgebung. Doch die Realität sieht oft anders aus: Krankenhausflure, grelle Beleuchtung, technische A...

Sterbehilfe in Deutschland und Österreich: Zwischen Selbstbestimmung, Misstrauen und rechtlichen Grenzen

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Der Fall eines bekannten steirischen Winzers, aus Juli 2025, der nun in St. Pölten (Österreich) in Untersuchungshaft sitzt, hat das sensible Thema der Sterbehilfe in Österreich erneut in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Ihm wird vorgeworfen, einer vermögenden Witwe eine Überdosis des Schlafmittels Pentobarbital-Natrium verabreicht zu haben – die Sichtweise der Anklage ist aus Habgier. Sein Anwalt hingegen betont, dass es sich um eine gesetzlich erlaubte Sterbebegleitung gehandelt habe. (Wichtiger Unterschied: In Österreich ist Pentobarbital-Natrium das übliche und zugelassene Medikament zur Durchführung eines freiwilligen, assistierten Lebensendes. Es kann auch oral eingenommen werden. In Deutschland hingegen ist Pentobarbital nicht zugelassen. Hier wird in der Regel Thiopental-Natrium verwendet – allerdings nur als Infusion und ausschließlich als sogenannter Off-Label-Use. Das bedeutet: Es ist nicht offiziell für diese Anwendung zugelassen, wird aber unter bestimmten Umständen e...

Podcast-Tipp: Ärztlich assistierter Sterbehilfe – Erfahrungsbericht

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Freitod ist ein sensibles Thema, das viele Fragen aufwirft – emotional, rechtlich und ethisch. In einem Podcasts von Katharina Weil erzählt Birte Viermann eindrucksvoll von der letzten Lebensphase ihrer schwerkranken Schwester Silja. Offen, reflektiert und bewegend berichtet sie von Siljas Weg zur selbstbestimmten Entscheidung und dem gemeinsamen Prozess dorthin. Dieser Podcast bietet nicht nur Einblick in persönliche Erfahrungen, sondern auch Orientierung und Aufklärung für alle, die sich mit dem Thema beschäftigen wollen. Todesmutig – Der Podcast rund ums Lebensende , Folge 36 In dieser intensiven und bewegenden Podcast-Folge berichtet Birte Viermann über die letzte Lebensphase ihrer Schwester Silja , die an ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom) erkrankt war. Silja entschied sich – nach einem langen und bewussten Prozess – für den Weg des ärztlich assistierten Sterben . Die Folge gewährt tiefe Einblicke in die emotionale, medizinische und rechtli...

Sterbehilfe mit Seele – Ein ehrlicher Erfahrungsbericht

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Die Sterbehilfe in Deutschland bewegt sich rechtlich und gesellschaftlich in Spannungsfeldern – doch jenseits der Gesetze und der Regelungen bleibt das Persönliche: Wie fühlt es sich an, einen geliebten Menschen auf seinem Weg in den selbstgewählten Tod zu begleiten? Diese Frage beantwortet Carola Gehrke in ihrem auf Sein.de erschienenen Artikel „Montag um zehn“ auf eine selten berührende Weise. Ihr Bericht handelt von den letzten Tagen mit einem Mann, den sie als „Vater ihres Herzens“ beschreibt – und der in einer Berliner Wohnung, nach sorgfältiger Vorbereitung, durch ärztlich begleitete Suizidassistenz aus dem Leben ging. Carola Gehrke beschreibt darin die letzten Tage mit ihrem 97-jährigen „Vater des Herzens“, der sich in Berlin für einen selbstbestimmten Tod entschied – begleitet von, so wie man es aus dem Kontext entnehmen kann durch die DGHS,  in Begleitung eines Arzt und einer Juristin, Familie, und ihr. Was das Besondere an diesem Text ist? Seine Ehrlichkeit. Gehrke ver...