Sinn des Lebens - Auseinandersetzung mit Leben, Sterben und Tod

Früher oder später fragen sich die meisten einmal nach dem Sinn - Sinn des Lebens , welche Dingen zu tun und zu lassen - die Frage nach dem Sinn des Lebens. Und oftmals fällt es uns gar nicht so leicht eine Antwort zu finden. Denn all zu oft verbinden viele Leute die Frage nach dem Sinn mit meist mit all zu hohen Erwartungen, großen Zielen und beispiellosen Taten. Da kann sich das eigene Leben, mit überschaubaren Zielen und vermeintlich kleinen Dingen schnell sinnlos anfühlen. Doch dabei geht auch viel Potential verloren, Sinn zu erleben und etwas in das EIGENE Sinnempfinden zu zulassen, zu erkennen, zu erleben, ... zu what ever.

Das Wort „Sinn“ entwickelte sich aus dem Indogermanischen „sent“, was so viel wie „gehen, reisen, fahren“ bedeutet und wurde im Althochdeutschen „sinnan“, das für „reisen, streben, trachten“ steht. Somit ist Sinn doch ein Weg - der eigene Weg.

Ich wünschte jeder würde sich Zeit nehmen über sich selber zu reflektieren, herauszufinden wo man ist, das ist für die meisten schwieriger als die Antwort nach dem 'Wohin soll es den gehen' zu beantworten. Was möchte man für sich - sich und nicht das Umfeld. Und welchen Umfeld brauche ich dann. Was ist wichtig? Was würden man nicht missen wollen? Und auch die Wahrnehmung was möglich ist?

Unsere schnell lebige, schnell sich verändernde Welt und modernen Gesellschaft fordert immer wieder noch einem Balance finden - Balance zwischen Familie, Freunden und Beruf finden zu müssen.Dabei vergessen wir all zu oft jedoch uns selbst, und kann es ganz leicht passieren, dass wir in unserer Alltäglichkeit gefangen bleiben.


Gesellschaft

Und unsere Gesellschaft hat erst recht keine Zeit für Vergänglichkeit, von Dingen schon aber von Menschen die uns wichtig sind? - Und erst recht von uns selber?

Ein Mensch kann verschiedene Haltungen gegenüber seinem eigenen Tod einnehmen. Auf der einen Seite steht ein defensiver Umgang, bei dem die Gedanken an den Tod und/oder die eigene Sterblichkeit verdrängt werden, auf der anderen ein wachstumsorientierter Umgang, bei dem die eigene Endlichkeit trotz der mit dem Tod einhergehenden Ungewissheit oder soll ich sagen Gewissheit akzeptiert werden kann und muss.


Auseinandersetzung

Ich finde die Auseinandersetzung mit Leben, Sterben und Tod für überaus wichtig. Diese Umgangsform die wir meist in unserer Gesellschaft mit dem Sterben und dem Tod pflegen oder vielmehr, schlicht und einfach, das nicht darüber Reden, und nicht Umgehen wird einerseits durch die verstärkte Orientierung an kulturell geteilten Weltanschauungen und andererseits dem Streben nach einem gestärkten Selbstwertgefühl, das auch mit gesellschaftlichen Werten zusammenhängt, sichtbar.

Es ist ein Wechselspiel zwischen der Angst vor dem Tod, der Akzeptanz des Todes und dem individuellen Sinnerleben auch. Dieser Theorie zufolge, meiner Überzeugung nach, führt ein sinnerfülltes Leben zu mehr Akzeptanz des Todes, was wiederum mit weniger Angst vor dem Tod einhergeht. Ich denke oder besser ich bin davon überzeugt, dass die Beschäftigung mit der eigenen Sterblichkeit das persönliche Wachstum fördern, die Angst vor dem eigenen Tod mindern und die eigene Verdrängung des Todes abschwächen kann. 

Die intensive Beschäftigung mit dem Sterben/Tod wird zu mehr Akzeptanz des eigenen Sterbens aber auch dem Anderer führen. Bei meinen Gesprächen war es bezeichnend, dass der eigene Tod offenbar eher akzeptiert werden kann und weniger Angst auslöst als das eigene Sterben selber. Folglich besteht in Bezug auf Einstellungen gegenüber dem eigenen Sterben mehr Raum für Veränderungen als in der Haltung zum eigenen Tod. Darum sollte man sich, da und wenn man am Tod nichts ändern kann - sich doch über das Sterben Gedanken machen und wie man auch in dieser Zeit oder letzten Momente, soweit als möglich vorsorgen kann - über eine Patientenverfügung, über Sterbehilfe ...


Schlussgedanke

Ein sinnerfülltes Leben basiert auf einer bewussten oder unbewussten Einschätzung des eigenen Lebens als zusammenhängend, bedeutsam, zielgerichtet, zugehörig, und in jedem Fall, so denke ich, würdevoll.

Und noch ein Gedanke zum Sterben. Wie schon gesagt unsere Gesellschaft verdrängt das Sterben, dabei würden wir an Gemeinschaftssinn und Gelassenheit gewinnen, wenn wir uns mehr mit dem Tod beschäftigen würden. Zum Beispiel in Form einer optionalen Sterbebegleitung und Trauerbegleitung für alle die es wünschen. Dies würde letztlich dem Einzelnen, den Familien, Gesellschaft aber auch Wirtschaft helfen.



Artikel in diesem Zusammenhang:

Umgang mit dem Tod bei den fünf Weltreligionen - Was kommt im Tod

Wege zum und Aspekte des Glück

Der Tod - Ein natürlicher Teil des Lebens - Wichtigkeit einer Patientenverfügung

Patientenverfügungen - Vorsorgemappe

Gedanken zum selbstbestimmten Sterben







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