Ein gutes Ende - Menschen in der letzten Phase begleiten

Ein paar Sätze im vorab, Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen.
Dies ist eine bedeutende und einmalige Zeit - Wenn der Tod bevorsteht der Tod eintritt  -  Vollkommen gegenwärtig sein - im Hier und Jetzt sein.

Wird der Tod plötzlich konkret, ist kaum jemand vorbereitet. Ein gutes Ende ist wichtig - es bildet eine gute Basis für das Trauern.


Voraus Planen für die Krise und 'Situation'

Es ist auch wichtig, dass Sie sich selbst gut auf solche Krisensituationen vorbereiten. Informieren Sie sich über die Symptome und Anzeichen von möglichen Krisen, damit Sie diese frühzeitig erkennen können. Nehmen Sie an Schulungen oder Kursen teil, die Ihnen helfen, die nötigen Fähigkeiten und Kenntnisse für die Betreuung von schwerkranken oder sterbenden Menschen zu erlangen.

Zusätzlich sollten Sie sicherstellen, dass Sie alle notwendigen Hilfsmittel und Medikamente griffbereit haben. Besprechen Sie mit dem Arzt oder der Ärztin, welche Medikamente im Notfall gegeben werden können und wie diese zu verabreichen sind. Stellen Sie sicher, dass Sie die richtige Dosierung und Anwendung verstehen.

Es kann auch hilfreich sein, ein Netzwerk von Unterstützungspersonen aufzubauen. Sprechen Sie mit anderen Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn über Ihre Situation und bitten Sie um Hilfe, wenn Sie sie benötigen. Es ist wichtig, dass Sie sich nicht alleine fühlen und wissen, dass Sie Unterstützung haben, wenn Sie sie brauchen.

Schließlich sollten Sie sich selbst gut um Ihre eigene Gesundheit kümmern. Nehmen Sie sich regelmäßig Auszeiten, um sich zu erholen und aufzutanken. Sorgen Sie für ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und Bewegung. Nur wenn Sie selbst gesund und gestärkt sind, können Sie auch gut für Ihren Angehörigen sorgen. Selbstfürsorge

Insgesamt ist es wichtig, dass Sie sich bewusst sind, dass Krisen- und Notfallsituationen auftreten können, aber dass Sie mit einer guten Vorbereitung und Unterstützung diese Situationen bewältigen können. Sprechen Sie offen mit dem Arzt oder der Ärztin über Ihre Ängste und Sorgen und lassen Sie sich helfen, einen individuellen Krisen- und Notfallplan zu erstellen.

Tips:

  • Es ist wichtig, mit dem Arzt, der Ärztin und dem Palliativteam über mögliche Krisen und Notfälle zu sprechen.
    • Gemeinsam können Sie einen Krisen- und Notfallplan erstellen, um vorbereitet zu sein.
    • In diesem Plan sollten Sie auch festhalten, an wen Sie sich wenden können, wenn die Situation Sie überfordert und Sie an Ihre Grenzen kommen.
  • Es ist ratsam, die schriftlichen Handlungsanleitungen in Reichweite aufzubewahren, damit Sie im Notfall schnell darauf zugreifen können.
    • Darüber hinaus sollten Sie die Medikamente für Krisen- und Notfallsituationen gut erreichbar in einer kleinen Notfallbox aufbewahren.
  • Es ist wichtig zu betonen, dass Sie nicht zögern sollten, die verordneten Medikamente einzusetzen.
    • Ihr Arzt, Ihre Ärztin sollte für diese Situation die Medikamente entsprechend dosiert und angeordnet haben.
    • Wenn dies nicht der Fall ist oder Sie Zweifel oder Fragen haben, sollten Sie sich umgehend an das medizinische Team wenden, um weitere Anweisungen zu erhalten.
  • Denken Sie daran, dass ein gut durchdachter Krisen- und Notfallplan Ihnen helfen kann, in schwierigen Situationen angemessen zu reagieren und die bestmögliche Unterstützung zu erhalten.

Bewusstseinstrübung 

Es ist wichtig, während des Sterbens wird die Bewusstseinstrübung zunehmen - schaffen Sie hierfür eine ruhige und friedliche Umgebung. Vermeiden Sie laute Geräusche und unnötige Unruhe im Zimmer. Wenn möglich, sollten vertraute Menschen in der Nähe des Sterbenden sein, da dies ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben kann.

Obwohl der Sterbende möglicherweise nicht mehr in der Lage ist zu sprechen, kann er dennoch hören. Geben Sie ihm daher genügend Zeit, um Ihre Worte aufzunehmen. Sprechen Sie langsam und verwenden Sie einfache Worte, um die Kommunikation zu erleichtern. Erklären Sie immer, welche Pflegemaßnahmen oder Handlungen durchgeführt werden, um dem Sterbenden ein Gefühl von Kontrolle und Verständnis zu geben.

Es kann vorkommen, dass der Sterbende in diesem Zustand seine Bezugspersonen nicht mehr erkennt. Nehmen Sie dies nicht persönlich, da dies Teil des Sterbeprozesses sein kann. Seien Sie geduldig und einfühlsam und bieten Sie dem Sterbenden Ihre Unterstützung und Nähe an.

Es ist auch wichtig, dem Sterbenden Momente zu ermöglichen in denen sie / er für sich sein kann. Informieren Sie ihn jedoch immer im Voraus darüber, dass Sie das Zimmer verlassen und wann Sie zurückkehren werden. Dies kann dem Sterbenden ein Gefühl der Sicherheit geben und ihm helfen, sich auf die kommende Zeit einzustellen.

Jede/r Sterbende ist individuell, die Situationen sind individuell, und es ist wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche einzugehen. Die oben genannten Empfehlungen dienen als allgemeine Tipps, können jedoch je nach Situation und Person variieren. Es ist ratsam, mit dem medizinischen Fachpersonal zusammenzuarbeiten, um eine angemessene Pflege und Unterstützung während des Sterbeprozesses zu gewährleisten.

Tips:

  • Kommunizieren Sie mit der / dem Sterbende*n, so wie Sie es bisher getan haben.
  • Fragen Sie nichts, wenn sie oder er nicht mehr in der Lage ist, darauf zu antworten.
  • Stellen Sie sicher, dass die Umgebung ruhig ist.
  • Es kann sein, dass es Angehörige / Freunde gibt, die dem Menschen nahestehen und sich eventuell verabschieden möchten. Informieren Sie diese Personen.
  • Es ist niemals zu spät für bedeutende Botschaften (zum Beispiel: "Es tut mir leid" oder "Ich liebe dich").
  • In solchen Momenten ist stille Anwesenheit, das Beisammensein, sehr hilfreich.
  • Falls Ihnen dies schwer fällt, konzentrieren Sie sich auf Ihren eigenen Atem, atmen Sie ruhig und denken Sie in Verbindung mit dem Sterbenden an gemeinsame Erlebnisse, vielleicht gepaart mit einem Lächeln und Dankbarkeit.

Wenn der Tod eintritt

Es ist wichtig zu beachten, und ich weiß ich schrieb es schon, aber bitte behalten sie im Verständnis, dass der Sterbeprozess bei jedem Menschen individuell ist und nicht immer genau den beschriebenen Anzeichen folgt. Die Symptome und der Verlauf des Sterbens können von Person zu Person unterschiedlich sein.

Es gibt jedoch einige allgemeine Anzeichen, die häufig beobachtet werden können. Dazu gehören:
  • Veränderungen in der Atmung: Die Atmung kann unregelmäßig, flach oder langsam werden. Es können auch längere Pausen zwischen den Atemzügen auftreten.
  • Veränderungen in der Hautfarbe: Aufgrund der verminderten Durchblutung können sich die Extremitäten, wie Hände und Füße, dunkler oder marmoriert verfärben. Die Haut kann auch kalt und feucht werden.
  • Veränderungen in den Augen: Die Augen können offen oder halboffen sein, aber der Sterbende scheint nicht wirklich zu sehen. Der Blick kann glasig oder starr wirken.
  • Veränderungen in der Reaktion auf die Umgebung: Der Sterbende kann nicht mehr auf äußere Reize reagieren und scheint sich von der Umgebung zu distanzieren.
  • Veränderungen im Herzschlag und Puls: Der Puls wird schwächer und unregelmäßiger. Schließlich hört das Herz auf zu schlagen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Tod ein natürlicher Teil des Lebens ist und dass jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise stirbt. Es kann auch sein, dass nicht alle oben genannten Anzeichen bei jedem Sterbenden auftreten. Es ist ratsam, sich bei Fragen oder Bedenken an medizinisches Fachpersonal oder Hospizdienste zu wenden, die in der Sterbebegleitung geschult sind.

Tips:

  • Sie müssen in diesem Moment nichts unmittelbar tun. Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie benötigen, für Ihren persönlichen Abschied, den Abschied in der Gemeinschaft.
  • Nach dem Tod sollten Sie nicht sofort handeln. Nehmen Sie sich Zeit, und lassen Sie die Ruhe und Einzigartigkeit dieses Augenblicks auf sich einwirken.
  • Erlauben Sie sich, Ihre Gefühle zuzulassen. Lassen Sie Erinnerungen an gemeinsame Zeiten zurückkommen, und vielleicht möchten Sie dem Verstorbenen dafür danken.
  • Nehmen Sie den entspannten und friedvollen Ausdruck im Gesicht des Verstorbenen wahr. Trotz Ihrer Trauer, könnten Sie vielleicht auch ein wenig Erleichterung empfinden - Erleichterung darüber, dass die geliebte Person es geschafft hat.

Kinder und Tod

In jungen Jahren haben Kinder Schwierigkeiten, den Tod als endgültig zu begreifen, da ihnen das Konzept von Zeit fehlt. Sie können den Tod als vorübergehenden Zustand betrachten und fragen oft, wann die verstorbene Person zurückkommen wird.

Im Alter von etwa 6 Jahren beginnen Kinder allmählich zu verstehen, dass der Tod endgültig ist. Sie erkennen jedoch noch nicht, dass der Tod auch sie selbst oder ihre Bezugspersonen betreffen könnte. Mit zunehmendem Alter und Reife gewinnen sie langsam die Erkenntnis, dass auch sie und andere Menschen sterben werden. Sie entwickeln ein realistischeres Verständnis vom Tod.

Ältere Kinder und Jugendliche erkennen die emotionalen und lebensverändernden Auswirkungen des Todes. Sie können sich intensiv mit Fragen nach dem Sinn des Lebens und Vorstellungen vom Jenseits beschäftigen.

Es ist wichtig, dass Eltern und Betreuer den Kindern altersgerechte Informationen und Unterstützung bieten, wenn es um das Thema Tod geht. Offene Gespräche und die Beantwortung von Fragen können den Kindern helfen, mit dem Verlust und der Trauer umzugehen und ihre eigene Entwicklung in Bezug auf den Tod zu unterstützen.

Tips:

  • Erklären Sie Ihrem Kind mit angemessenen Worten die Realität. Andernfalls könnten Sie ein tiefgreifendes und möglicherweise langfristiges Vertrauensproblem riskieren.
  • Binden Sie Ihr Kind in die Geschehnisse ein. Dadurch fühlt sich Ihr Kind respektiert und beteiligt. Sie vermitteln Ihrem Kind damit: "Du bist ein wichtiger Teil davon, ich vertraue dir."
  • Führen Sie Ihr Kind zum Sterbebett. Erklären Sie ihm im Voraus, was es erleben wird ("Großvater liegt im Bett, er kann nicht sprechen, er atmet schwer, seine Hände sind sehr kalt...").
  • Möglicherweise will Ihr Kind bei kleineren Pflegetätigkeiten, wie dem Anreichen eines Getränks, helfen.
  • Es ist entscheidend, den Tod klar zu bezeichnen. Sagen Sie: "Großvater ist gestorben." Vermeiden Sie Umschreibungen wie "Großvater ist eingeschlafen oder von uns weggegangen", da Kinder solche Aussagen oft wörtlich nehmen.
  • Geben Sie Ihrem Kind die Möglichkeit, sich von den Verstorbenen zu verabschieden. Auch hier ist es wichtig, dem Kind im Voraus genau zu erklären, was es erwartet: "Großvater ist tot. Er liegt im Bett, er kann sich nicht mehr bewegen, er ist sehr kalt, seine Haut sieht blass aus,...". Kinder müssen sehen und fühlen, um verstehen zu können. Es ist natürlich für Kinder, den Toten berühren zu wollen. Das ist in Ordnung.
  • Es kann hilfreich sein, wenn Kinder beim Abschiednehmen den Verstorbenen etwas mitgeben. Dies kann ein Bild, ein Brief oder ein selbstgebasteltes Objekt sein.
  • Lassen Sie Ihr Kind an den Vorbereitungen für die Beerdigung und an der Beerdigung selbst teilnehmen. Vielleicht möchte Ihr Kind seinen eigenen Kranzschleifendesign machen.
  • Kinder trauern anders als Erwachsene. Sie trauern meist punktuell, also in sehr begrenzten Zeitfenstern.
  • Erstellen Sie eine "Erinnerungskiste" mit Ihrem Kind, in der es wichtige Objekte aufbewahren kann, die an die Verstorbenen erinnern.
  • Jugendliche benötigen in dieser Zeit mehr Toleranz und Wertschätzung. Schwierigkeiten in der Schule zu konzentrieren und zeitweiliger Rückzug sind häufig und normal.
  • Es gibt vieler Orts auch auf Kinder und Jugendliche speziell abgestimmte Trauerbegleitungsangebote.
Ich habe bereits verschieden Dinge zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen geschrieben auch für Fälle oder in Fällen von Suizidtoden.


Abschied Nehmen und Trauern

Studien zum Thema Trauer haben gezeigt, dass die Art und Weise, wie man sich von Verstorbenen verabschiedet, einen starken Einfluss auf den weiteren Trauerverlauf hat.

Nehmen Sie sich die Zeit, die Sie benötigen. Dies ist eine bedeutende und einmalige Zeit. Wenn Sie sich in einem Krankenhaus oder Pflegeheim befinden, kann es hilfreich sein, um zusätzliche Zeit zu bitten, da es dafür meist Möglichkeiten und geeignete Räumlichkeiten gibt.

Tips:

  • Nach dem Tod breitet sich oft eine besondere Stimmung in dem Raum des Verstorbenen aus. Viele Angehörige und Betreuer empfinden es als angenehm, still am Bett des Verstorbenen zu sitzen. Dabei verändert sich oft der Gesichtsausdruck der Verstorbenen über mehrere Stunden hinweg. Der tiefe Ausdruck von Entspannung und Frieden wird intensiver, was viele Angehörige als entlastend empfinden.
  • Möglicherweise gibt es etwas, das Sie dem Verstorbenen mitgeben möchten? Vielleicht einen kleinen Gegenstand, den dieser besonders mochte, wie etwa ein bestimmtes Foto, eine Zeichnung oder einen Brief? Kinder zeichnen oft gerne ein Bild als Grabbeigabe oder suchen im Blumenladen eine besonders schöne Blume als letztes Geschenk aus.
  • Denken Sie an Verwandte und Freunde des Verstorbenen. Vielleicht gibt es jemanden, der sich gerne persönlich verabschieden möchte. Denken Sie dabei bitte nicht zuletzt an die Kinder. Für sie ist es genauso wichtig, sich verabschieden zu können. Die Befürchtung, dass sie überfordert sein könnten, ist meist unbegründet. Kinder gehen sehr natürlich mit dem Tod um und wir können von ihnen lernen. Dabei ist es wichtig, alle Fragen der Kinder offen zu beantworten und ihnen die Wahl zu lassen, ob sie den Verstorbenen berühren möchten. Sie dürfen das natürlich tun, jedoch sollten Kinder zu nichts gedrängt werden.
  • Falls Sie sich unwohl fühlen, alleine mit dem Verstorbenen zu sein, können Sie jemanden aus Ihrem Bekanntenkreis oder aus Ihrer Familie um Beistand bitten, vorzugsweise jemanden, der bereits Erfahrung mit Tod und Sterben hat.
  • Einige Angehörige fühlen sich schuldig, wenn sie während des exakten Ablebens nicht beim Verstorbenen waren. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass es für viele Menschen oft einfacher ist zu gehen, wenn sie alleine sind.

Artikel in diesem Zusammenhang:

Beisetzung, Trauer- und Gedenkfeier frühzeitig überdenken
















Comments

  1. Ihre Kommentare sind wertvoll, da ich damit neben den Leserzahlen weiteres Feedback bekomme. Ich lese diese und bringe gerne Ideen, die ich bekomme, in künftige Artikel ein, beantworten kann ich wegen Menge der Kommentare nicht alle. Veröffentlichen werde ich keine, ich denke dies ist nachvollziehbar und selbsterklärend in Angesicht der Themen / des Thema. DANKE

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