Beisetzung, Trauer- und Gedenkfeier frühzeitig überdenken

Trauer ist nie einfach, man kann sich auf Trauer nicht vorbereiten egal wie sehr man es auch könnte. Aber eine Sache kann man frühzeitig besprechen, ggf auch planen und auch Organisieren - es ist die Beisetzung, Trauer- und Gedenkfeier. 

Was Sie wirklich vorbereiten können, ist die Beerdigung, die Zeremonie und Feierlichkeiten oder wie ich es lieber nannte Zusammenkunft nach der Beisetzung..

Meine Empfehlung - Planen und besprechen Sie Ihre Beerdigung zu Lebzeiten

Ich schlage vor und es ist ratsam, sich ein Dokument mit Anweisungen für die eigene Beerdigung oder wenn Sie es Wunschliste oder Weisung nennen wollen festzulegen, um Ihre Wünsche, was nach dem eigenen Tod geschehen soll, rechtzeitig schriftlich festzuhalten.
Damit lässt sich bestimmen, wie das eigene Grab aussehen soll, ob Sie eine Erd- oder Feuerbestattung wünschen, eine Beisetzung im Sarg oder Urne, Friedhof, Friedwald, See- oder wie in manchen Ländern erlaubt auch Luftbestattung oder wer die Trauerfeier organisieren soll, die Familie oder Ihr langjähriger Partner? Nicht alle Punkte müssen bestimmt werden. Bestimmte Entscheidungen können auch den Hinterbliebenen überlassen werden.

Bevor Sie ein solches Dokument mit Weisungen bei einem Familienmitglied, Freund, Bestatter oder Notar hinterlegen, sollten Sie unbedingt mit den wichtigsten Personen sprechen. Im entscheidenden Moment kann es vorkommen, dass eine bestimmte Person, von der Sie etwas erwartet haben, die Anforderungen nicht erfüllen kann – was notiert wird. Zum Beispiel, weil ein Angehöriger ggf Seekrankwird wenn es eine Seebestattung sein soll, oder auch weil sie auf keinen Fall selbst eine Rede halten wollen. Ich bin davon überzeugt, dass ein solches Gespräch immer eine Bereicherung fürs Leben oder im Ernstfall ist.

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, greifen wir oft auf Verfahren zurück, die wir kennen, kennen und an denen wir uns festhalten können. Doch immer mehr Menschen fühlen sich mit den gängigen Bestattungsritualen nicht mehr wohl. Sie wollen selbst entscheiden, wie sie beigesetzt werden und einen Bestattungsablauf individueller oder personalisierter gestalten – so, dass er zum Leben des Verstorbenen passt.

Immer öfter sprechen statt Priester, Verwandten und Freunden oder wie in unserem Fall Trauerredner andere Menschen bei der Beerdigung und gedenken der Toten.
Statt Orgelmusik oder christlichem Choral könnte der Verstorbene Rocksongs am liebsten haben wollen.
Der Sarg muss nicht aus glänzender Eiche sein, sondern kann von den Hinterbliebenen bemalt oder sogar selbst gebaut worden sein. Am Ende der Beerdigung müssen Sie nicht so oft in ein Café oder Restaurant gehen.
Die Asche meiner Frau oder besser ihres Körpers wurde im Wurzelsystem eines Baumes in einem Wald begraben und nach der Beerdigung meiner Frau organisierte meine Schwägerin ein ausgiebiges Picknick. Und jeder konnte herumlaufen - sich mit anderen Trauergästen unterhalten - essen, trinken, sich in einer offenen, entspannten Atmosphäre unterhalten - nicht zeremoniell - nicht verkrampft.

Fragen Sie nicht, was von anderen erlaubt oder erwartet wird – fragen Sie, was Sie wollen oder was zum Verstorbenen passt und was mir als Hinterbliebene wirklich wichtig ist. Ich rate, sich Zeit zu nehmen. Auch nach einem Todesfall muss nicht alles sofort entschieden werden.

Hier eine kurze und knappe Beschreibung der Bestattungsarten in Deutschland. Diese unterscheiden sich in erster Linie nach der Beisetzung des Verstorbenen in einem Sarg (Erdbestattung) oder einer Urne (Feuerbestattung). Die Feuerbestattung wird meist synonym für die Urnenbestattung verwendet. Im eigentlichen Sinn versteht man unter der Feuerbestattung die Kremierung des Verstorbenen. Die Urnenbestattung meint die Beisetzung der Urne auf einem Friedhof. Die Urne kann auch im Wasser (Seebestattung) oder im Wurzelbereichs eines Baumes (Baumbestattung) beigesetzt werden. Erdbestattung bieten meines Wissens nur Friedhöfe von Religionsgemeinschaften an oder je nach Bundesland auf privaten Geländen wenn dies der Raumnutzungsplan ausnahmsweise zulässt.


Dies waren zum Beispiel die Songs die meine Frau sich wünschte:






Wie umgehen mit dem Tod?

In dem verlinkten Beitrag von "odysso - Wissen im SWR" werden verschiedene Perspektiven auf den Tod, Sterben, Beerdigen und Trauern betrachtet und diskutiert.


Weitere Artikel in diesem Kontext

Sinn des Lebens - Auseinandersetzung mit Leben, Sterben und Tod

Das Sterben ... wie eine Geburt in die andere Richtung



Comments

  1. Kommentare sind willkommen und werden nach Möglichkeit auch von mir gelesen - aber nicht publiziert

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