Sterbebegleitung - Lebensende-Begleitung

In den letzten Monaten, Wochen, Tagen und für die letzten Momente wünschen sich die meisten Menschen eine gute Begleitung - welche oft gelabelt wird unter Sterbebegleitung, wobei ich mit dem Wort meine Probleme habe da es in meinem Augen um das noch verblieben von Leben und den Resten von Lebensfreude geht, und nicht um Existieren oder dem finalen Schritt des Sterbens - ich würde es gerne LebensendeBegleitung nennen - oder einfach Menschlichkeit.
Es geht um Unterstützung, Mitgefühl und Nähe, am besten in einer guten und bestenfalls vertrauter, geliebter Umgebung.
Gleichzeitig fürchten viele Angehörige diese Aufgabe: Zu gering die Erfahrung mit Sterben und Tod, zu groß die Angst vor Fehlern. Dabei braucht es gar nicht viel für einen liebevollen Sterbebeistand. Was helfen kann sind 'Letzte Hilfe' Kurse.

Beim Begleiten am Lebensende geht es nicht um Perfektion oder gar um richtig oder falsch. Solch eine Begleitung bedeutet zunächst, einfach nur da zu sein. Alleine damit wird schon ein Großteil der Angst vor dem Lebensende und dem Tod genommen. Daher können prinzipiell alle Angehörige eine gute Begleitung sein.

Was sagt man?

Reden sie über alles was dem Menschen der in dieser schweren Phase ist wichtig und richtig ist - Und es ist absolut OK über die Beisetzung zu sprechen - auch wenn es überraschend erscheinen mag es wird allen Seiten gut tun darüber zu reden oder auch gemeinsam zu lachen und sich zu erinnern.
Dabei ist es zunächst einmal egal, was Sie inhaltlich sprechen, solange es keine Floskeln sind - dazu sind diese letzten Zeiten zu wertvoll. Die Hauptsache ist, dass Sie mit ruhiger, oder auch sanfter und bedächtiger Stimme sprechen. In diesem Zusammenhang hat sich insbesondere das Vorlesen oder auch Beten, Singen oder Musikhören bewährt.

Was tun?

Sterbende schlafen in der Regel viel und sprechen wenig. Dieser ist aber bei jedem individuell unterschiedlich. Wie nun einmal jedes Leben ist anders und individuell ist, ist auch jeder Sterbeprozess anders, wird anders wahrgenommen. Gewisse Prozesse und Gemeinsamkeiten spielen sich aber oftmals in einer bestimmten Reihenfolge ab. Diese regeln die Bedürfnisse bei sterbenden Menschen:

  • Der Sterbende benötigt Zeit für sich - Zeit um wahrzunehmen, Selbstwahrnehmung und Zeiten sich zu erinnern - erinnern Personen und Momente, die andere für belanglos erscheinen mögen aber für den Sterbenden besondere Momente in seinem Leben sind/ waren. Geben Sie den Sterbenden die Zeit für sich und geben sie sch selber Zeit.
  • Nahrung ist und wird meist immer weniger notwendig, aber es kann auch anders sein. Meist ist dies der Fall da Leber, Magen, Darm und Niere nacheinander ihre Funktion einstellen. Appetit und Durst bleiben aus. Stellen Sie also die Flüssigkeitszufuhr ein und befeuchten Sie lediglich regelmäßig die Lippen.
  • Die Haut verändert sich und wird fleckig. Da die Gefäße in Armen und Beinen nicht mehr ausreichend durchblutet werden.

Bitte bedenken sie, dass auch bei einer Bewusstlosigkeit Sterbende bis zum Schluss spüren, wenn jemand für sie da ist, sich um sie sorgt. Insbesondere, wenn es sich um eine vertraute Person handelt. Berührungen und Streicheln wird wahrgenommen, die Hand halten und / oder Ihre Hand auf dessen Arm beziehungsweise Schulter legen und / oder auch die Begleitung durch ihre Lieblingsmusik kann dieses Prozess deutlich erleichtern.




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