Woche für die mentale Gesundheit von Müttern vom 5 Mai - 11. Mai 2025

A vibrant watercolor painting of two women surrounded by lush greenery, one of them pregnant. The artwork depicts a conversation and captures a calm, peaceful moment outdoors.
"Woche für die mentale Gesundheit von Müttern 2025" oder "Aktionswoche zur psychischen Gesundheit von Müttern 2025" gibt es in Deutschland noch nicht - meiner Recherche nach.
In Deutschland wird zwar eine Woche der psychischen Gesundheit gefeiert, jedoch keine spezifische Woche für die mentale Gesundheit von Müttern. 


Maternal Mental Health Awareness Week 2025: Die Stimme der Mütter stärken

Die Maternal Mental Health Awareness Week 2025 steht, ansonsten, ausserhalb Deutschland, unter dem Motto „Your Voice, Your Strength“ („Deine Stimme, Deine Stärke“).

Es ist ein Aufruf an Mütter, ihre Geschichten zu erzählen, ihre Gefühle zu teilen und ihre psychische Gesundheit in den Fokus zu rücken. Denn noch immer kämpfen viele werdende und frischgebackene Mütter im Stillen mit Angststörungen oder Depressionen. Doch dieses Schweigen zu durchbrechen, kann nicht nur das Leben der Mütter verändern – es hat auch Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Gemeinschaft und die kommenden Mütter, Generationen.


Die erschreckende Realität und die Hoffnung auf Veränderung

Etwa jede fünfte Frau leidet während der Schwangerschaft oder nach der Geburt an einer psychischen Erkrankung, beispielsweise Depressionen oder Angststörungen. Die Hürden, eine angemessene psychologische Unterstützung zu finden, sind jedoch alarmierend hoch: Nur etwa 10 % der betroffenen Frauen erhalten tatsächlich eine Psychotherapie. Diese Versorgungslücke hat ernsthafte Konsequenzen – nicht nur für die Mütter, sondern auch für ihre Kinder und Familienstrukturen.

Dabei gibt es Hoffnung. Die SUMMIT-Studie, eine der größten psychotherapeutischen Studien im Bereich perinatale psychische Gesundheit, beweist, dass es wirksame und zugängliche Lösungen gibt. Neue Ansätze wie Telemedizin und das sogenannte „Task-Sharing“, also das Delegieren psychotherapeutischer Behandlungen an speziell geschulte, aber nicht spezialisierte Fachkräfte, haben das Potenzial, dringend benötigte Hilfe zu mehr Menschen zu bringen.


Erfolgsversprechende Ansätze: Telemedizin und Behavioral Activation Therapy  

In der SUMMIT-Studie nahmen über 1.200 Frauen teil, die entweder klassisch durch psychologische Spezialist:innen betreut wurden oder innovative Therapien erhielten – darunter Sitzungen per Telemedizin und durch geschulte, nicht-spezialisierte Fachkräfte.
Das Ergebnis: Nach nur sechs bis acht Sitzungen mit der Behavioral Activation (BA) Therapy berichteten die Frauen, unabhängig vom Modus der Behandlung, über eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome. Die Depressions- und Angstwerte fielen unter klinisch relevante Schwellenwerte. 

Die Behavioral Activation (BA) Therapie basiert auf der Erkenntnis, dass Depressionen und Ängste oft zu einem Rückzug aus positiven Aktivitäten führen, wodurch ein Teufelskreis entsteht. Durch gezielte Unterstützung lernen Betroffene, diesen Kreislauf zu durchbrechen und emotionale Belastungen besser zu bewältigen. Besonders bemerkenswert ist, dass Nichtspezialist:innen in der Studie genauso effektiv waren wie Fachkräfte – möglicherweise wegen der extra hohen Genauigkeit und der engmaschigen Supervision, die sie erhielten.


Den Zugang erleichtern: Für eine stärkere psychische Gesundheit von Müttern

Die Ergebnisse der SUMMIT-Studie sind ein Hoffnungsschimmer für Millionen von Frauen weltweit. Sie zeigen, dass pragmatische, niedrigschwellige Ansätze wie Telemedizin und Task-Sharing nicht nur effektiv sind, sondern auch potenziell das Gesundheitssystem entlasten können. Dies ist besonders wichtig, da viele Mütter aus Angst vor einer Stigmatisierung oder schlicht aufgrund mangelnder Ressourcen keine Hilfe suchen.

Die Expertin Dr. Daisy Singla betont die Dringlichkeit: „Unbehandelte perinatale Depressionen und Angststörungen haben gravierende Folgen – für Mütter, ihre Kinder und Gesundheitssysteme. Präventive und skalierbare Lösungen sind wichtiger denn je.“


Schlussgedanke 

Das diesjährige Motto der Awareness Week erinnert uns daran, dass es keinen Gesundheitsschutz ohne psychische Gesundheit gibt. Lassen wir uns gemeinsam dafür einsetzen, dass psychische Gesundheit in der Perinatalzeit keine Luxusversorgung bleibt, sondern eine Selbstverständlichkeit wird.

Mütter sollten sich ermutigt fühlen, ihre Erfahrungen zu teilen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere, die sich in ähnlichen Situationen befinden.
Deine Stimme zählt, und sie kann den Unterschied machen.





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