Zwischen Leben und Abschied – Ein Film, der unter die Haut geht - „Halt auf freier Strecke“
Läuft am Mittwoch, 6.8.2025, um 20:15 Uhr auf arte
Verfügbar auch über arte.tv ( 104 Min. - Verfügbar bis zum 30. November 2025 )
Frank Lange (gespielt von Milan Peschel) ist ein ganz normaler Familienvater, bis ihn die Diagnose wie ein Schlag trifft: Ein bösartiger Hirntumor, inoperabel. Die Lebenserwartung: nur noch wenige Monate. Was folgt, ist kein dramatisch inszeniertes Kinosterben, sondern ein stilles, oft erschütterndes und gleichzeitig tief menschliches Protokoll des Abschieds. Dresen verzichtet bewusst auf sentimentale Überhöhung und vertraut stattdessen auf das Beobachtende.
Die Kamera bleibt nah, oft unangenehm nah, wenn der körperliche und seelische Zerfall fortschreitet.
Besonders eindrucksvoll ist die Leistung der Darsteller, von denen viele Laien sind – darunter auch die Palliativärztin, die sich selbst spielt. Ihre ruhige, professionelle und gleichzeitig empathische Art bringt eine Authentizität in den Film, die selten ist. Auch die Reaktionen der Kinder und der Ehefrau (gespielt von Steffi Kühnert) wirken nie einstudiert, sondern wie aus dem echten Leben gegriffen.
Dresen gelingt es mit „Halt auf freier Strecke“, das Thema Tod zu enttabuisieren. Der Film ist keine leichte Kost, aber gerade deshalb so wichtig. Er zwingt zur Auseinandersetzung – mit der eigenen Endlichkeit, mit familiären Beziehungen, mit dem, was wirklich zählt. Trotz aller Schwere bleibt ein Gefühl von Würde und Menschlichkeit.
Fazit:
„Halt auf freier Strecke“ ist kein Film, den man einfach nur schaut – er trifft. Tief, ehrlich und ohne künstliche Dramatik. Ein bewegender Beitrag zum Thema Sterben in unserer Gesellschaft – und absolut sehenswert. Empfehlenswert für alle, die Kino als Spiegel des echten Lebens verstehen.
Trailer:
Comments
Post a Comment