Cybermobbing: Ignorieren ist keine Option – Gewalt ist keine Lösung
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das Netz ist Teil unseres Alltags.
Doch wo Nähe entsteht,
kann auch Verletzung beginnen.
Cybermobbing bedeutet, dass Menschen online beleidigt, ausgegrenzt oder bloßgestellt werden. Und die Folgen sind real: Angst, Rückzug, Depression – manchmal sogar Suizidgedanken.
Die Sozialpsychologin Dr. Catarina Katzer, Expertin für Cyberpsychologie, sagt:
„Die Tränen, die im Netz geweint werden, sind genauso echt wie die im echten Leben.“
Digitale Nähe – kann leider auch digitale Gewalt mit sich bringen
Ganz zu Anfang ... Ignorieren ist keine Option
Viele Betroffene hören: „Lass das einfach an dir abprallen.“
Aber Cybermobbing verschwindet nicht, wenn man wegschaut. Im Gegenteil – Schweigen gibt Täter*innen Macht.
Bilder und Gerüchte verbreiten sich, Kommentare bleiben sichtbar, und Betroffene fühlen sich hilflos.
Wichtige Schritte bei Cybermobbing:
-
Ruhe bewahren & Beweise sichern:
Reagiere nicht impulsiv. Mache Screenshots von Nachrichten, Kommentaren oder Bildern, um später Beweise zu haben. -
Blockiere die Täter:
Nutze die Blockierfunktion in sozialen Netzwerken oder Messenger-Diensten, um den Kontakt abzubrechen. -
Melde die Vorfälle:
Informiere Plattformbetreiber oder Administratoren, damit beleidigende Inhalte gelöscht und gemeldet werden. -
Hole dir Unterstützung:
Sprich mit Vertrauenspersonen wie Eltern, Lehrerinnen, Schulsozialarbeiterinnen oder Kolleg*innen.
Auch Hilfsorganisationen können helfen – du bist nicht allein. -
Zivilcourage zeigen:
Wenn du Cybermobbing beobachtest, schau nicht weg. Biete Betroffenen deine Hilfe an, anstatt mitzumachen oder zu schweigen. -
Anzeige erstatten:
Bei schweren Fällen, z. B. bei Bedrohung, Erpressung oder Identitätsdiebstahl, ist eine Anzeige bei der Polizei wichtig.
Nimm dafür deine gesicherten Beweismittel mit.
Ignorieren schützt nicht. Handeln schon.
Gewalt ist keine Lösung
Wer verletzt wird, will sich oft wehren. Wut, Schmerz, Rachegedanken – all das ist verständlich.
Aber Gegengewalt verschärft die Situation nur. Drohungen, Beleidigungen oder öffentliche Gegenangriffe machen aus einem Opfer schnell eine Täterrolle.
Dr. Katzer betont:
„Im Netz fällt die Empathiegrenze. Wir müssen lernen, wieder Mensch zu sein – auch digital.“
Prävention heißt: Respekt, Verantwortung, Mitgefühl.
Bevor du etwas postest, frag dich: Hilft das – oder verletzt das?
Prävention und Schutz
Damit Cybermobbing gar nicht erst entsteht, kannst du dich aktiv schützen:
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Schütze deine persönlichen Daten:
Teile keine sensiblen Informationen wie Adresse, Telefonnummer oder Passwörter.
Verwende starke Passwörter und halte sie geheim. -
Überprüfe regelmäßig deine Privatsphäre-Einstellungen:
Passe sie so an, dass nur Menschen, denen du vertraust, deine Beiträge sehen können. -
Denke nach, bevor du etwas postest:
Überlege, welche Wirkung ein Posting haben kann.
Was einmal im Netz steht, bleibt oft dauerhaft auffindbar. -
Fremde nicht einfach adden:
Nimm keine Freundschaftsanfragen von Unbekannten an – man weiß nie, wer wirklich dahintersteckt.
Mentale Gesundheit stärken
Cybermobbing trifft die Seele. Deshalb ist psychische Unterstützung genauso wichtig wie technische Schritte.
Sprich über das Erlebte – das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
Kleine Übungen, um stabil zu bleiben:
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Atme bewusst – 3 tiefe Atemzüge können Stress reduzieren.
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Schreib auf, was du fühlst – das hilft, Gedanken zu sortieren.
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Verbring Offline-Zeit mit Menschen, die dir guttun.
Hilfsangebote & Notfallkontakte
Wenn du oder jemand, den du kennst, unter Cybermobbing leidet:
Nummer gegen Kummer – Kinder & Jugendliche: 116 111, Eltern: 0800 111 0 550
Bündnis gegen Cybermobbing – Beratung & Rechtsunterstützung: buendnis-gegen-cybermobbing.de
WEISSER RING e. V. – Opfertelefon 116 006, anonym & kostenfrei
Cybermobbing-Hilfe e. V. – Informationen & Tipps: cybermobbing-hilfe.de
Fazit: Gemeinsam gegen digitale Gewalt
Cybermobbing ist keine virtuelle Kleinigkeit – es verletzt real.
Ignorieren ist keine Option. Gewalt ist keine Lösung.
Was hilft, sind Menschlichkeit, Mut und Solidarität.
Mentale Gesundheit beginnt da, wo wir Verantwortung füreinander übernehmen – online wie offline.
Jeder Klick kann verletzen. Aber auch heilen.
Drei kurze Anregungen
Teile diesen Beitrag, um Bewusstsein zu schaffen.
Sprich mit deinen Kindern, Freundinnen oder Kolleginnen über digitales Verhalten.
Hol dir Hilfe, wenn du betroffen bist – du musst da nicht allein durch.

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