Podcast-Tipp: Ein bewegender Einblick in selbstbestimmtes Sterben (Zeit)
Recherche & Skript: Jana Gioia Baurmann
Moderation & Skript: Jannis Carmesin
In einem wirklich gut gemachten / gut recherchierten 47 minütigen Podcast - geht um den selbstgewählten Tod, um Sterbehilfe, um Freitodbegleitung.
Im Zentrum der Folge steht Herr Macher, ein älterer Mann aus dem Fränkischen, der seit Jahren einen gut durchdachten, tief begründeten Wunsch hat zu sterben. Herr Macher ist weder akut schwer krank noch psychisch instabil.
Keine Freitodbegleitung gleicht einer Anderen - was ich aber oft erlebe, höre, wahrnehme ist, dass was auch hier im Podcast geschildert wird. Es findet mit Humor statt und mit ganz eigenen Wünschen die anderen Beteiligten nur klein vorkommen, aber dem Sterbewilligen wichtig und bedeutend ist. Und das ist auch gut so. Wie meine Frau saß auch Herr Macher in seinem Lieblingssessel und machte auch wie meine Frau noch viele Scherze bevor er die Infusion öffnete.
Unterstützung erhält er durch die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) sowie der Ärztin Dr. Marion von Helmolt, die Menschen in solchen Situationen begleitet. Von Helmolt berichtet eindrücklich von ihrer Verantwortung, den Prüfverfahren und ethischen Überlegungen, die sie in jedem einzelnen Fall anstellt. „Ich bin die letzte Instanz“, sagt sie – und meint damit: Ohne ihre persönliche Überzeugung, dass alles sorgfältig geprüft wurde, gibt es keine Begleitung. Auf meinem Blog finden sie auch einen weiteren Artikel zu Dr. Marion von Helmolt.
Im Podcast wird auch erklärt, wie die DGHS vorgeht:
Menschen mit Sterbewunsch wenden sich an den Verein, durchlaufen ein strukturiertes Verfahren mit Beratung, medizinischer und psychologischer Begutachtung. Erst wenn alle Sorgfaltskriterien erfüllt sind – Freiverantwortlichkeit, Dauerhaftigkeit des Wunsches, Aufklärung über Alternativen – kann eine ärztliche Begleitung vermittelt werden. Es geht nicht um schnelle Lösungen, sondern um einen transparenten, rechtlich abgesicherten und humanen Weg.
- Frau Dr. Marion von Helmolt nutzt wie auch mir sehr wichtig die Formulierung Freitodbegleitung. Antonymie - Freitod vs. Suizid
- Im Podcast wird die Unterscheidung zwischen Lebenssatt und Lebensmüde diskutiert.
Siehe auch Antonymie und Gegensätzlichkeit von Lebenssattheit und Lebensmüdigkeit
Der Podcast wirft viele wichtige Fragen auf und geht sie an - und regt zur eigenen Reflektion an.
Ein hörenswerter, feinfühliger Beitrag über Würde, Freiheit – und die schwierige Kunst, loszulassen.
🎧 Jetzt reinhören: Was jetzt? – Sterbehilfe
(ca. 47 Minuten, erschienen bei ZEIT ONLINE)
Weiter Berichte von realen Fällen finden Sie unter dem Tag:
Reale Fälle FTB Freitodbegleitungen
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