Achtsamkeit, Vertrauen und Loslassen

Selbstbestimmung, Selbstdefinition, Autonomie ist nicht nur eine Geisteshaltung oder  Gesellschaftsthema, sondern für jeden von uns. Vor allem, wenn es darum geht, seinen eigenen Weg zu gehen – sein eigenes Leben zu leben – seinen eigenen Sinn im Leben zu erkennen.
Seine Freiheit genießen und nutzen. Und was ich gerne betonen möchte, ist, dass die Freiheit, die ich meine, nichts damit zu tun hat, andere Menschen nicht wahrzunehmen, andere nicht zu sehen oder sogar, wenn ich sie hier oder dort wahrnehme – persönliche Freiheit hat nichts mit Abwesenheit oder Nichtanerkennung von Autorität oder von anderem Menschen zu tun , oder gar Anarchie oder das rücksichtslose Ausleben aller Begierden.
Ganz im Gegenteil, es geht um verantwortungsvolles Handeln sowie um Rücksichtnahme und Respekt vor uns selbst und anderen. Freiheit fordert uns auch heraus, das Beste aus unseren Umständen zu machen, aus der Vielzahl an Möglichkeiten zu wählen, unseren eigenen sinnvollen Weg zu gehen und sein Leben zu leben. Mehr noch hat es etwas mit Bausteinen des Lebens zu tun, der Basis für ein stabiles Fundament, Mauern und so weiter für den Bau deines Lebens und für dauerhaftes Glück - dies ist und sind aus meiner Sicht die Elemente der Achtsamkeit. Achtsamkeit gegenüber Mitmenschen, der Natur und auch gegenüber sich selbst.

Das Gefühl von Vertrauen, Zuversicht und Stolz auf sich selbst und die eigenen Fähigkeiten helfen, die guten Zeiten im Leben zu genießen und auch in schlechten Zeiten an die eigenen Fähigkeiten zu glauben. Das bedeutet nicht, seine Schwächen nicht zu sehen oder Fehler zu machen.

Das Vertrauen in sich selbst, sein Bauchgefühl und seine Intuition bilden den Kern des Vertrauensaufbaus und -konzepts innerhalb der Haltung der Achtsamkeit. Ehre, beachte und natürlich zu aller erst nehme Deine Gefühle wahr, beachte deine Grenzen und beachte, nutze und bau auf deine eigenen Instinkte, Gedanken, Emotionen und Weisheit.

Ich hatte - und ich bin sicher, jeder hatte herausfordernde Momente im Leben - aber durch den Verlust meiner Frau musste ich wahrnehmen, dass dies der wohl entscheidenden Wendepunkt meines Lebens war und ist und viel drastischer als andere zuvor. Aber eine Sache, die ich auf die harte Art und Weise gelernt habe, ist, dass eine Haltung der Achtsamkeit so wichtig ist - und einer der Aspekte ist ...

... Loslassen ...

Alles, was gut und angenehm ist, muss einmal ein Ende haben. Die Essenz des Loslassens besteht darin, diese Tatsache zu erkennen, und wenn es passiert, akzeptiere sie, anstatt daran festzuhalten. Ein Urvertrauen in sich selbst und seine Gefühle zu entwickeln, ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens und des Glücks.

Die Haltung des Loslassens zu säen, zu fördern und zu schätzen, ist grundlegend für die Praxis der Achtsamkeit. Wenn wir beginnen, auf unsere innere Erfahrung zu achten, entdecken wir schnell, dass es bestimmte Gedanken und Gefühle und Situationen gibt, an denen der Verstand festhalten zu wollen scheint. Wenn sie angenehm sind, versuchen wir, diese Gedanken oder Gefühle oder Situationen zu verlängern, zu erweitern und neu zu erschaffen.

Ebenso gibt es viele Gedanken und Gefühle und Erfahrungen, die wir loszuwerden oder zu verhindern und zu schützen versuchen, weil sie auf die eine oder andere Weise unangenehm, schmerzhaft und beängstigend sind. In Meditationen legen wir absichtlich die Tendenz beiseite, einige Aspekte unserer Erfahrung zu verbessern und andere abzulehnen. Stattdessen lassen wir unsere Erfahrung einfach so, wie sie ist, und üben uns darin, sie Moment für Moment zu beobachten. 

Eine der besten Möglichkeiten, Achtsamkeit zu kultivieren, besteht darin, loszulassen und aufmerksam zu sein und Momente festzuhalten – gute Momente – um andere und vor allem sich selbst zu sehen.





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