Was ist Liebe? Meine eigene Philosophie der Liebe


„Ich liebe das“, kann man zu vielen sagen, was einem sehr am Herzen liegt, ob ein gutes Essen, Vereine, Landschaften, Länder, Tätigkeiten, Kleidungsstücke, Kunstwerke, Vereine, oder was auch immer – zu allem, was einem Lust, Freude, Vergnügen oder Genuss bereitet. Aber sagen wir „Ich liebe dich“ stehen diese drei Worte für das Extrem einer Zuneigung, dem Gefühl zu einem Menschen.

Meiner Erfahrung nach basiert die Wahl dieses Menschen nicht auf Gründen. Sie beruht auf einer unwillkürlichen Affinität zu diesem anderen Menschen: darauf, wie ich man sich von deren oder dessen Art, Aura, Erscheinung - you name it - angesprochen und angezogen fühlt, und zugleich auf der Willkür, mit der man sich diesem Hingezogensein überlassen will oder es zulässt dies zulässt und geschehen lässt. Der Zufall einer solchen Begegnung, die Wechselfälle einer Beziehung, alles das fließt in die Situation einer möglichen, gemeinsamen Zeit oder auch Leben oder Zukunft ein. 

Die Liebe führt uns dazu, die Gedanken, die Entscheidungen des geliebten Menschen anzunehmen und damit auch deren Weg, auch wenn sich die gemeinsamen Wege und die Lebenswege trennen. Das ist die Liebe, die alles hofft, alles glaubt, alles trägt. Die wahre Liebe lässt einen geliebten Menschen los, wenn er wirklich gehen will, sei es im Rahmen einer partnerschaftlichen Entwicklung oder bei einer todbringenden Krankheit. Und sie fühlt sich dennoch verbunden mit diesem Menschen! Echte Liebe ermöglicht uns, andere Menschen und Lebewesen zu begleiten. Wir sind dann dankbar für den gemeinsamen Teil des Weges und helfen einander.

In meinen Augen lässt diese Betrachtungsweise und Prädisposition erst Liebe wirklich zu, lässt Liebe überdauern auch als eine neue veränderte Form der Liebe die sich dann in der Trauer zeigt. Man kann nur um etwas trauern was man liebte, aber auch immer noch liebt - Liebe geht  nicht ohne Liebe - wie auch Trauer nicht ohne Liebe geht.

Bei der Liebe geht’s nicht ums Ich, eher um den anderen Menschen, aber in jedem Fall um ein Wir. In meiner Betrachtung ist Liebe immer Erkenntnis und Anerkenntnis: Liebe geht über einen Selbst / über den Einzelmenschen hinaus, gleichzeitig bejaht Liebe den Einzelnen im Anderen.







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