Rezension zu Leonie Schöler's Buch: Beklaute Frauen

Beklaute Frauen / Leonie Schöler: Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte
Von mir eine Buchempfehlung, die gab es schon aber nicht hier auf diesem Blog. Da für mich zur Mentalen Gesundheit, um die es in diesem Blog in größten oder allen Teilen geht, es auch immer um Gerechtigkeit geht, möchte ich dieses Buch empfehlen.

Auch wenn ich das Buch nicht gelesen, so doch gehört, habe, als Hörbuch. Ich habe Leonie Schöler's Buch "Beklaute Frauen"  in kürzester Zeit durchgehört, das von Felicity Grist vertont wurde und im Lagato Verlag als Hörbuch erschien (das Buch im Penguin Verlag).
Obwohl manche Teile etwas zäh daherkommen, hat mich ihr Schreibstil - welcher mal humorvoll, mal sehr ernst ist - sowie der Inhalt zu begeistert, wenn auch immer wieder erschreckt, erschreckt über die Charakterzüge meiner Geschlechtsgenossen. Die Zähigkeit oder auch Langatmigkeit ergibt sich, so meine Einschätzung da Leonie Schöler eigentlich Historikerin ist, und das mag man ihrem Buch hier und da anmerken.
Aber auch ich bin Designer, Architekt ... und nicht schreibbegabt -  ich denke in Bildern und schreibe sonst nie nicht viel, was ich mit diesem Blog auch 'verdrehe'.
Zum anderen spürt man in jedem Satz die tiefe und eingehende Recherche. "Beklaute Frauen" liest sich wie ein Who's Who der ganz Großen: Karl Marx, Walter Gropius, Albert Einstein, Pablo Picasso - sie alle haben Frauen auf dem Weg zum Ruhm ausgenutzt. 

Leonie Schöler beleuchtet, wie Frauen systematisch unsichtbar gemacht, gar gedemütigt und verleugnet wurden, und das oft von ihren Kollegen und sogar eigenen Ehemännern. Auch wenn es nichts Neues ist, dass Errungenschaften von Frauen in der Geschichte systematisch unsichtbar gemacht und ihre Rollen auf die einer Ehefrau, Tochter, Assistentin oder Muse reduziert wurden.
Aber wie umfassend dies war und in wie vielen Bereichen Männer Beifall für Leistungen erhielten, die sie nicht selbst – oder zumindest nicht ohne Unterstützung von Frauen – erbracht haben, zeigt Leonie Schöler in ihrem Buch.
Sie bewegt sich in ihrem Buch einmal quer durch die Gesellschaft, beleuchtet die Situation von Frauen als Ehefrauen, Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen, zeigt auf, an welchen Stellen sie systematisch durch eine männlich dominierte Welt gebremst, ausgenutzt und ihrer Chancen beraubt wurden. 
Das Buch hat meine Sichtweise auf die Geschichte verändert, ergänzt und leider auch bestätigt und letztlich macht mich wütend, wenn ich an die vielen nicht gewürdigten Frauen denke.
Dies ist besonders der Fall, wenn man berücksichtigt, dass in unserer vermeintlich gleichberechtigten Zeit immer noch nicht genug unternommen wird, um die Geschichte zu korrigieren. Dies trotz eindeutiger Beweise, dass einige berühmte männliche Wissenschaftler ihre bahnbrechenden Ideen zum großen Teil nicht alleine entwickelt haben.

Schölers Fazit: "Jede beklaute Frau ist kein Einzelfall, sondern Teil eines Systems, das uns alle betrifft und bis heute wirkt."

Entstanden ist ein ausgesprochen interessantes Buch, ein Buch das mich an viele andere Frauen, die nicht in diesem Buch erwähnung fanden, die die Welt bewegten, nach vorne brachten, erinnerte  - erinnerte mich auch an den Film 'Hidden Figures'.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Margot Lee Shetterly. Er erzählt von den drei afroamerikanischen Mathematikerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson, die maßgeblich am Mercury- und am Apollo-Programm der NASA beteiligt waren.

Beim lesen, hören und sehen dieser Frauengeschichten, frage ich mich, warum diese und weitere oder die eine oder andere Fehlentscheidung der Vergangenheit nicht längst gerade gerückt wurde!?

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Schlussgedanken

Fairness, Gerechtigkeit, lasst es uns nennen wie jeder will, ist nicht nur in den großen Dingen wichtig, sondern auch in den kleinen Dingen und Gesten des Alltags.
Indem wir uns aktiv für Gerechtigkeit und Fairness einsetzen, können wir dazu beitragen, eine gerechtere und harmonischere ja besseren Gesellschaft aufzubauen. Gerechtigkeit im Alltag zu praktizieren bedeutet, gegen Diskriminierung und Benachteiligung einzustehen und aktiv für die Rechte aller Menschen einzutreten. Gerechtigkeit und Fairness sind keine leeren Worte, sondern ein Versprechen für eine bessere Zukunft.
Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur auf große Taten konzentrieren, sondern auch im Alltag gerecht handeln. Jede Geste der Freundlichkeit und des Verständnisses trägt dazu bei, eine Atmosphäre der Gerechtigkeit zu schaffen, in der jeder Mensch gleichberechtigt ist und die gleichen Chancen hat. Gerechtigkeit im Leben zu verankern bedeutet, aktiv gegen Ungerechtigkeiten vorzugehen und sich für gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle einzusetzen.


Comments

  1. Feedbacks, Kommentare, Ideen ... alles was konstruktiv ist, ist hoch willkommen.
    Ich lese diese immer, jedoch beantworten kann ich, wegen Menge der Kommentare, nicht alle.
    Veröffentlichen werde ich keine Kommentare. DANKE

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