Sterbehilfe - Kritiker & Gegner

In meinem Blog geht es mir um das um das es auch meiner Frau ging - um Leben - Jeder sollte nach seiner Fasson selig, glücklich leben und seine Würde haben, und Freiheit bewahren. Sterben ist nur die logische Konsequenz dieser Freiheit.

Kritik und Widerstand gegen die Sterbehilfe nehme ich primär von Organisationen und Personen wahr die religiös-fundamentalistischen aber auch egoistisch und konservativen Machterhalt- und Finanzinteressen verfolgen. Eine große Mehrheit trat und tritt seit jeher für Wahlfreiheit, Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Vernunft ein und damit für selbstbestimmtes Sterben.


Kritiker & Gegner der Sterbehilfe

Gegner der Sterbehilfe verstehe ich primär als Personen die Anderen keine Wahl-Freiheit zugestehen und wenn überhaupt nur in den engsten Vorstellbaren staatlichen Rahmenbedingungen und so zum Leben zwingen wollen  (siehe hierzu die Entwürfe von Abgeordnetem aus diesem Jahr). Deren weltanschauliche Sicht ist heute immer noch, dass der Staat über religiöse Fragen seiner Untertanen zu entscheiden hat - und ich habe an dieser Stelle wohl bewußt nicht von Bürgern oder gar Mitbürgern geschrieben. Deshalb sind Gegner der Sterbehilfe im Letzten auch identisch mit Gegner einer liberalen, aufgeklärten pluralistischer Bevölkerung und ebenso gegen eine Trennung zwischen Religion und Staat.

Wenn mir Kritiker aus religiösen Kreisen sagen: Gott bestimme über Leben und Tod, nicht der Mensch. Dann akzeptiere ich das für die Personen und deren eigenes Leben - es ist ja auch deren Leben. Wer bin ich dies zu kritisieren? Diese Leute können glauben und auf sich selbst anwenden was immer diese Leute wollen. Das ist Religionsfreiheit. Aber niemand darf von anderen verlangen, Glauben und Religion anderen abzuverlangen.


Sterbewunsch

Ein Suizid ist, meines Erachtens, nachvollziehbar, wenn sich jemand seiner Sache sicher ist, wer rational für sich selber argumentiert. Es kommt darauf an, ob jemand seine Lage, seine Chancen und Risiken richtig einzuordnen vermag. Die Sterbewillige / ein Sterbewilliger muss seine Lage verstehen, muss Alternativen kennen und eine vernunftgemäße Entscheidung fällen können. - und an diesem Punkt denke ich auch, dass psychisch Erkrankte dies können - Insbesondere in solchen Fällen ist es unterstützend mittels Patientenverfügung und schriftlichen Willenserklärungen wiederholt solch einen Willen geäußert bzw. wiederholt bekräftig zu haben.

Jedem Helfenden, der Familie des Sterbewilligen aber insbesondere Ärzte die dem Sterbewilligen helfen sollen und ein tödliches Medikament verschreiben sollen können ohne solch dauerhafte Willenserklärungen und Verfügungen dem Sterbewilligen kaum guten Wissens und Gewissens helfen. Und ich werde nicht aufhören zu betonen, dass selbstredend und selbstverständlich auch Ärzte auf sich auf deren Religions- oder Gewissensfreiheit berufen dürfen. Die Erfahrung zeigt erfreulicherweise, dass ungefähr jeder zweite Hausarzt bereit ist, ein entsprechendes Rezept auszustellen.


Selbstbestimmung & Es geht nicht um ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch.

Die Sterbehilfe hat sich international entwickelt und wird mehr und mehr gesellschaftlich akzeptiert. Es gibt Länder, die progressiver sind als die Schweiz und Deutschland, wie zum Beispiel die Niederlande, Belgien, Luxemburg und Kanada, wobei wir in Deutschland nach dem Urteil des Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 nun wieder Suizidbeihilfe / assistierte Sterbehilfe legalisiert ist ist nach wie vor nur in wenigen Bundesländern den Ärzten diese Hilfe durch deren Landesärztekammern geebnet. Menschen suchen und wollen die Freiheit, ihr Leben und damit auch ihr eigenes Lebensende abseits von Verboten gestalten zu können. Das war und ist bei der Abtreibung oder der gleichgeschlechtlichen Ehe genau dasselbe. 

Die Palliativpflege hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Die Zahl der Diagnosen, die Sterbehilfe – nach Auslegung gewisser Kritiker und religiös-fundamentalistischen Politiker (siehe hierzu die Entwürfe von Abgeordnetem aus diesem Jahr) und nach deren moralisch, religiösem Verständnis rechtfertigen, sinkt also ohnehin. Aber es geht nicht um eine moralische, sondern um eine persönliche Sache. Es liegt an jedem einzelnen Menschen, zu entscheiden, wie er sterben will. Es ist eben nicht ein Entweder-oder, sondern ein Sowohl-als-auch.

Ich denke vor dem Tod muss niemand Angst haben. Denn erstens kommt er sowieso und zweitens, damit er nicht ein langsames, leidvolles Verblassen wird, kann man ja mittels einer Patientenverfügung vorsorgen. Also selbst bestimmen, wofür man selbst Verantwortung übernehmen muss. 



Hier möchte ich auch gerne nochmals meine Frau und Kurt Cobain zitieren: "It's better to burn out than to fade away"



shaded road - grove along a road





Comments

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