Sterbehilfe könnte auch bald in Schottland Einzug halten

Schottland könnte das erste Land im Vereinigten Königreich werden, das unheilbar Kranken Hilfe bei der Beendigung ihres Lebens bietet, wenn ein beim Schottische Parlament eingebrachter Gesetzentwurf angenommen wird.
Befürworter des Gesetzentwurfs, dass es darum geht Leiden zu lindern.
Kritiker befürchten, dass was wir so oft von den Kritikern der Sterbehilfe hören.

Der liberaldemokratische Abgeordnete Liam McArthur hat den Gesetzentwurf zur Sterbehilfe für unheilbar kranke Erwachsene (Schottland) ausgearbeitet. Liam McArthur MSP  ist der Ansicht, dass Erwachsene mit einer fortgeschrittenen und fortschreitenden unheilbaren Krankheit selbst entscheiden können sollten, wie und wann ihr Leben enden soll. 

Es besteht die Möglichkeit, dass im kommenden Jahr über den Gesetzentwurf abgestimmt wird.
Die schottische Regierung hat erklärt, dass keine namedliche Abstimmung stattfindet wird, da es sich um eine ethische, moralische, persönliche Entscheidung handelt, die auf dem Gewissen beruht.

Der erste Minister Humza Yousaf, ein Muslim, hat angedeutet, dass er wahrscheinlich gegen den Gesetzentwurf stimmen wird, der auch von der Church of Scotland, der Katholischen Kirche in Schottland und der Scottish Association of Mosques abgelehnt wird.

Um Anspruch auf Unterstützung bei der Beendigung des Lebens zu haben, muss eine Person:

  • unheilbar krank sein (eine fortgeschrittene und fortschreitende Krankheit, Erkrankung oder einen Zustand haben, von dem sie sich nicht erholen können und der voraussichtlich zu ihrem vorzeitigen Tod führen wird)
  • mindestens 16 Jahre alt sein
  • seit mindestens 12 Monaten in Schottland ansässig sein 
  • bei einer Allgemeinarztpraxis in Schottland registriert sein
  • über ausreichende Kapazitäten verfügen, um die Entscheidung zu treffen und zu verstehen
Ob eine Person für die Sterbehilfe in Frage kommt, sind zwei Ärzte erforderlich, um sicherzustellen, dass Wohlerwogenheit und Freiverantwortlichkeit  vorliegt. Beide Ärzte müssen außerdem davon überzeugt sein, dass die Person freiwillig handelt und nicht gezwungen oder unter Druck gesetzt wird.

Wenn die Berechtigung bestätigt wird, kann ein todkranker Erwachsener von einem medizinischen Fachpersonal rechtmäßig eine zugelassene Substanz erhalten. Er kann sich entscheiden, diese Substanz selbst zu verabreichen, um sein Leben zu beenden. Sterbehilfe, die über die im Gesetzentwurf festgelegten Grenzen hinausgeht, bleibt weiterhin rechtswidrig.


Somit weitaus restriktiver als in Deutschland aktuell noch (ich schreibe 'noch', da alle Gesetzesentwürfe die in Diskussion sind, diese Freiheit die wir aktuell haben, mehr oder weniger einengen werden)

Auch in Schottland ist ein Selbstmordversuch zwar keine Straftat, die Beihilfe zur Selbsttötung könnte jedoch zu rechtlichen Schritten wegen Mord, fahrlässiger Tötung oder Verstößen gegen den Misuse of Drugs Act von 1971 führen.
Das Suicide Act von 1961 in England und Wales verbietet die Ermutigung oder Unterstützung zum Suizid oder Suizidversuch durch eine andere Person.
Im Jahr 2015 stimmte das Unterhaus mit 330 zu 118 Stimmen dafür, das Gesetz nicht zu ändern.

Schlussgedanke

Da ich Schottische Vorfahren haben wünsche ich, den Schotten und allen Menschen des Vereinigten Königreich, um so mehr, dass dieses Gesetz nur der erste Schritt ist auf die Ermöglichung von würdigem Sterben und Sterbehilfe.

Siehe auch Paola Marra's offenen Brief / Petition an das Britische Parlament und ihre Bitte zu einer  parlamentarische Debatte zum Thema Sterbehilfe. 

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