Theatervorstellung der Volksbühne Viersen - „freitot“
Sterben und Trauer sind in unserer Gesellschaft in aller Regel keine Themen. Über dies, für Viele, kein Thema über das frei und ehrlich gesprochen werden kann, oder auch nur sprechen wollen – ganz im Gegenteil: oft sind dies Themen Tabuthemen für viele Menschen.
Aber wann ist die Zeit, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen oder dazu zu kommen darüber zu sprechen? Ich denke und empfehle so früh und ehrlich wie möglich.
Die Volksbühne Viersen hat sich im Stück „freitot“ von Lars Wernecke mit dem Thema Freitod auseinander gesetzt und überaus emphatisch umgesetzt - inszeniert unter der Regie von Jan Viergutz - gespielt, gesprochen und Leben eingehaucht durch Anke Bridonneau. (Besuchen sie doch bitte einmal die Volksbühne auf Facebook oder deren Website - Das Bild ist das Plakat der Volksbühne Viersen).
- Was macht ein Leben lebenswert?
- Was bedeutet menschenwürdiges Leben?
Wir hatten überaus gute Gedankenaustausche zu Themen wie, ...
... warum ist es überhaupt so schwer ist über Sterben, selbstbestimmtest Sterben und Tod zu sprechen, oder Gehör dafür zu finden?
... Wie können wir besser mit Menschen umgehen, die krank sind, sterben oder trauern?
... Und wie kann es vielleicht sogar das Leben bereichern, sich mit der Vergänglichkeit auseinanderzusetzen?
Die Verkörperung der Rolle, so wie Anke Bridonneau der Person, der Sterbewilligen 'Erika Kellermann' Präsenz, Menschlichkeit und 'Wirklichkeit' gab war sehr gelungen. Ihr Schauspiel fesselte meine Aufmerksamkeit und die des Publikums und ich bin mir sicher, dass nicht nur ich eine Verbindung mit der Charaktere herstellen konnte.
Ich, als jemand der meine Frau und eine Reihe Sterbewilliger begleitet hat, habe in so vielen Worten, wie die Sätze formuliert wurden, wie Mimik, Gestik zusammen spielten meine Frau gesehen, Menschen wie 'Anton' gesehen, gehört und wahrgenommen.
Noch ein paar Gedanken und Impressionen zur Umsetzung des Theaterstücks.
Als Intro und Extro / Outro wurde von dem Volksbühne das Musikstück Ludovico Einaudi - Una Martina gewählt. Dieses Stück bedeutet „eines Morgens“ und ist für mich wie ein sanftes Erwachen. Das Musikstück ist im Film „Ziemlich beste Freunde“ zu hören / aus diesem Film bekannt, die introspektive und beruhigende Melodie hat bei mir eine tiefe Resonanz und ruft bei mir ein Gefühl der Gelassenheit und des Nachzudenken wach.Schlussgedanke
Ein bewegender, ein hochaktueller Theaterabend in Viersen - Ich hoffe es wird weitere Vorführungen geben - aktuell sind keine weiteren geplant..Ich danke nochmals Anke Bridonneau für ihr Schauspiel, und das lebendig werden einer Achterbahn der Emotionen und mich und das Publikum nachdenklich gemacht zu haben. Danke an Jan Viergutz für das Inszenieren und die Regieleistung und dem Ganzen Team der Volksbühne Viersen 💛
In diesem Kontext:
Und die Macht der Worte - Bedeutung einer guten Sprache und Vokabular.
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