„Punkt 7“ eine Veranstaltung der Eki-Walldorf - Lars Castellucci zur Selbstbestimmung beim Sterben

Im Gemeindehaus in einer Eventreihe unter dem Titel „Punkt 7“ war am 9. Juli 2023 um 19.00 Uhr im Gemeindehaus Lars Castellucci und stellte seinen Strafgesetzentwurf zur Sterbehilfe vor - Thema der Versammlung war: Selbstbestimmung beim Sterben.

Danke an die Evang. Kirchengemeinde Walldorf für das Recording.

Ich hatte eine Reihe von Aufeinandertreffen mit Herr Castellucci, nach wie vor muss ich feststellen, dass ein Basiswissen zu den Sterbehilfevereinen in Deutschland nicht zu erkennen ist, Kosten die Herr Castellucci nennt fern von dem was mir bekannt ist, ich nannte ihm beim Talk uím Bahnhof die mir erlebten und bekannten Summen, auch weitere Prozesse die er beschrieb sind in der Realität vollkommen anders, auch wenn bei Herr Castellucci einen Entwicklungsprozess zu erahnen ist (oder ich rede mir das ein) frage ich mich wo die Menschlichkeit, die Menschenwürde ist und das Schutzkonzept welches er immer nennt. 

Nach wie vor rettet Herr Lars Castellucci sich in doch sehr abstrahierten und konstruierten Weltbildern und Extremszenarien, da ich jahrelang in der Werbung gearbeitet habe sind mir diese rhetorischen Methoden nicht fremd, aber seinen restriktiven und kriminalisierenden Gesetzentwurf als Schutzkonzept darzustellen und verkaufen zu wollen, erinnert mich doch sehr an Waschmittelwerbung aus den 70er Jahren, wo ein Waschkonzept nur ein Vergrauungkonzept war.
Sehr treffend und die menschliche Seite heraushebend ist der Redebeitrag des Herrn bei 1:03:30 bis 1:06:30

Herr Lars Castellucci benutzt sehr gerne Verben wie "verschleiern". Aber ist es nicht genau das was passiert wenn man ein verbotenen Strafgesetz aufwärmt und dann noch als Schutzkonzept propagiert?

Und wer sich das gesamte Recording anhört wird auch bemerken, dass er auf die Passage seines Gesetzentwurf, welcher Informationseinschränkung bis Informationsverbot bedeutet hätte nicht eingegangen ist / diese nicht erwähnt hat.

Als ein wichtige Hinweis, auch wenn Herr Castellucci, bewusst nur von Suiziden und nicht von Freitod spricht und damit völlig unterschiedliche Bedeutungen und Gedankenbildern vermischt, sollten wir für eine gute Gesellschaft und empathischen Umgang miteinander, diese beiden Begriffe klar trennen, zumal Suizide und Freitode weder von der Wortgeschichte noch von der Motivation Schnittmengen haben. Begriffsklärung von Suizid und Freitod

Zu einer guten Gesellschaft und Streitkultur gehört es dazu, dass die diversen Sichtweisen, ein Disput, oder auch Streit grundsätzlich Positives bzw. Bedeutendes hervorbringen kann, da er alte Normen, solche Weltbilder von Religionsgemeinschaften und Ansichten, diskutiert und abgewogen werden. Man kann auch Fakten in Frage stellen, das ist oft wichtig, Fakten unter verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und nach der Möglichkeit von Alternativen Ausschau hält, unabhängig davon, wie nützlich, überholt oder angemessen das Gesagte auch ist. Aber bei Herr Castellucci sind es wieder und wieder Angaben deren Grundlage einem Weltbild und nicht unserer Welt entspringen und als Fakten oder gar Tatsachen dargebracht werden. 
Da er aber DER Vertreter des Gesetzentwurf mit dem rückwärtsgewandtesten Gesetzentwurf ist, der auch noch die meisten Unterstützer hast, auch wenn er genauso durchgefallen ist wie der zweite Entwurf, muss man, so schwer es einem auch fällt ihm zu hören und gegenargumentieren.

In diesem Kontext:

"Ermöglichen, nicht fördern" - Suizid kann verhindert werden. Freitod kann ermöglicht werden.

Das Recht auf Selbstbestimmung für das Leben und für das eigene Sterben