Das Recht auf Selbstbestimmung für das Leben und für das eigene Sterben

Die überaus große Mehrheit der Menschen in Deutschland wollen die Möglichkeit haben, bei einer tödlichen Krankheit, bei unerträglichen Schmerzen oder auch bei totaler Abhängigkeit von lebensverlängernden Maßnahmen oder auch wegen in sich schlüssigen und nachvollziehbaren Lebenssattheit ihr Leben selbst zu beenden.

Zahlen und Fakten zur Sterbehilfe - Diagnosen und Gründe

Diese Menschen wünschen sich einen würdigen, geplanten Freitod und dabei sachkundiger und menschlicher Hilfe, möglichst von einem Arzt.

Mehrheit der Deutschen für Sterbehilfe durch Ärzte

 
Dass dieser Wunsch nach "Sterbehilfe" oder "Freitodbegleitung" rechtlich abgesichert und ethisch nachvollziehbar, und auch verfassungsrechtlich gesichert ist und humanitär und gesellschaftlich gestattet ist steht ausser Frage. 

Der Freitod oder auch Suizid ist in Deutschland nicht strafbar. Dementsprechend ist auch die Beihilfe dazu mangels einer Haupttat nicht strafbar. Diese Rechtslage hat nicht nur eine jahrzehntelange Tradition in Deutschland. Sie ergibt sich auch aus dem Grundgesetz in Art. 1 Absatz 1: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." Dabei umfasst das in Art. 2 Absatz 1 definierte Recht auf Selbstbestimmung auch das eigene Sterben. Menschen, die sterben wollen, benötigen Fürsorge und Begleitung. 
Eine Rechtslage und Tradition mit der einigen Politikern Probleme haben und hier ist insbesondere die Abgeordnetengruppe um Prof. Dr. Lars Castellucci, Ansgar Heveling, Dr. Kirsten Kappert Gonther, Petra Pau, Stephan Pilsinger, Benjamin Strasser, Kathrin Vogler, Katrin Göring-Eckardt, Hermann Gröhe, Hubertus Heil (Peine), Mechthild Heil, Julia Klöckner, Michelle Müntefering, Dr. Rolf Mützenich, und Cem Özdemir,  Claudia Roth (Augsburg),  Jens Spahn und weiterer Abgeordneten gemeint - die in dem wieder aufgelegten, verkomplizierten und verschärften Strafgesetzentwurf §217 eine erneute Kriminalisierung der Sterbehilfe beabsichtigten und beabsichtigen - ein Entwurf der derjenige, der sich meist unter persönlich schwierigsten Bedingungen für einen Freitod entscheidet, diejenigen die sich bereit erklären zu helfen, ganz bewusst in einen Konflikt mit den Strafrecht bringen wollen und überdies für medizinische Berufe ein Berufsverbot nach sich ziehen würden.  

Mehr gegenseitiger Respekt und die Anerkennung der Selbstbestimmung von Sterbewilligen und Helfern ist notwendig - die vorgenannten Politiker wollen dies aus mir unerfindlichen Gründen ganz offenbar nicht. Von Glaubensgemeinschaften, wie zum Beispiel den christlichen Kirchen wird eingewandt, der Freitod widerspreche dem christlichen Glauben, ich konnte keine Stelle finden. 

Umgang mit dem Tod bei den fünf Weltreligionen - Was kommt im Tod

Freitod – Was sagt der christliche Glaube dazu?

Kritiker der Sterbehilfe argumentieren häufig, dass es doch mittlerweile Palliativstationen und Hospize für diese Menschen gibt. Ich halte sehr viel von der Palliativmedizin. Sie sollte weiter ausgebaut werden - auch hierzu können Sie gerne meine früheren Gedanken lesen.
Hospiz - und Palliativversorgung

Die Gegner der Suizidhilfe argumentieren, es komme ohne eine neue strafrechtliche Regelung zu einem "Dammbruch". Diese Befürchtung findet allerdings in den Erfahrungen anderer Länder keine Grundlage. Diese zeigen im Gegenteil, dass die Gewissheit, bis ans Ende des Lebens Hilfe zu bekommen, beruhigt

Sterbehilfe - Kritiker & Gegner

Zahlen und Fakten zur Sterbehilfe - Diagnosen und Gründe

Sterbewillige müssen die Gewissheit haben, dass sie sich mit ihren Fragen an beratende Organisationen wenden können, und zwar ohne negative Folgen für sich selber und Helfende. Hier zur aktuellen Situation um Sterbehilfe zu bekommen und Organisation, sowie Hilfe zu finden.







Comments

  1. Holger MaassenJuly 14, 2023 at 4:55 AM

    Wer kommentieren möchte kann dies gerne tun. Ich lese in jedem Fall, beantworte nach Möglcihkeit und Bedarf. Publizieren werde ich keine Kommentare.

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