Mehrheit der Deutschen für Sterbehilfe durch Ärzte
Die Mehrheit der Deutschen findet, dass Ärzte straffrei bleiben müssen, wenn sie Schwerstkranke beim Sterben unterstützen. Das geht aus jeder repräsentativen Umfrage hervor. Das Bundesverfassungsgericht hat im Februar 2020 die bis dahin geltende Regelung zur Sterbehilfe §217 StGB gekippt. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht, welches unser Grundgesetz im Art. 2 beschreibt, umfasst ein Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Dieses Recht schließt die Freiheit ein, sich das Leben zu nehmen und hierbei auf die freiwillige Hilfe Dritter zurückzugreifen.
Umfrage in der Bevölkerung (Stand: Januar 2023)
Immer wieder wird in Deutschland über die Gesetzeslage zur Sterbehilfe diskutiert. Eine Mehrheit von 55% der Deutschen befürworten, wenn Ärzte und Sterbehilfeorganisationen beim Suizid assistieren, helfen und würdig ablaufen lassen würden. Und nur 15% der Befragten geben an, für ein vollständiges Verbot von Suizidassistenz zu sein. Jüngere sehen Suizidassistenz skeptischer als ältere Befragte. Besonders mit Blick auf das Alter der Befragten zeigen sich große Unterschiede in Antworten. Vor allem die Jüngeren (18 bis 39 Jahre) stehen einer Legalisierung von Sterbehilfe / Assistenz zum Freitod skeptischer gegenüber als die älteren Befragten - das mag an der Wortwahl - und nicht klaren Differenzierung zwischen einem Suizid ( einem gewaltsamen Akt gegen das eigene Leben, welches zu allermeist mit einem Selbstmord assoziiert / verknüpft wird mit Gedanken oder Bilder die mit Gewalt gegen sich selber) gemeint ist jedoch bei einer Sterbehilfe zu einem Freitod, Gedanken und Bilder die mit Respekt, Würde und Leben statt Existieren verbunden sind. Ein grundsätzliches Verbot wird jedoch über alle Altersgruppen hinweg nur von einer Minderheit befürwortet. Unter den Befragten mittleren (40 bis 59 Jahre) und höheren (60 bis 75 Jahre) Alters sind dies lediglich 9 bzw. 12 Prozent, unter den Jüngeren immerhin fast jeder Vierte (24%). (Quelle Ipsos - Markt- und Meinungsforschung )
Umfrage bei Ärztinnen und Ärzten (Februar 2023)
Ein Zwischenergebnis einer DGS-Umfrage zeigt hohe Bereitschaft bei Ärztinnen und Ärzten zu Suizidassistenz
Monika Funck Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
Von 444 Ärztinnen und Ärzten befürworten rund 82 Prozent den ärztlich assistierten Suizid – ca. 18 Prozent lehnen die Unterstützung beim Sterben gänzlich ab. So lautet das Zwischenergebnis einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) zum ärztlich assistierten Suizid. Seit September 2022 ist die Umfrage online. Noch bis September 2023 können Ärztinnen und Ärzte teilnehmen. Besonders für Palliativpatienten, deren Versorgung nicht erfolgreich war, sowie für chronisch Erkrankte ist die Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid hoch.
Umfrage bei Parteianhängern
Da aktuell drei Gesetzentwürfe für eine Neuregelung / Rechtsrahmen für Sterbehilfe im Bundestag diskutiert werden - ist es interessant und bemerkenswert sich die Prozentanteile der Skeptiker in der SPD-Anhängerschaft anzuschauen..
Während die Meinungen zur Suizidassistenz je nach Alter der Befragten deutlich variieren, unterscheiden sich die Antworten zwischen den Anhängern der unterschiedlichen Bundestagsparteien weniger stark. Die Deutschen sind sich parteiübergreifend einig darüber, dass neben engen Angehörigen auch Ärzte und Sterbehilfeorganisationen dazu berechtigt sein sollten, Personen mit Sterbewunsch dabei zu assistieren, Suizid zu begehen. Lediglich die Wählerschaft der SPD steht einer solchen Regelung etwas skeptischer gegenüber. Unter ihnen spricht sich knapp jeder Fünfte (21%) für ein vollständiges Verbot jeglicher Form der Suizidassistenz aus, weitere 16 Prozent sind dafür, dass Sterbehilfe nur durch nahestehende Personen erfolgen sollte. Bei den übrigen Parteien begrüßen jeweils weniger als 20 Prozent der Befragten ein vollständiges Verbot, unter den Sympathisanten der Grünen sogar nur jeder Zehnte (10%).
Zahlen und Umfragen zur Sterbehilfe 2021
Quellen:
Ipsos - Markt- und Meinungsforschung
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