Fachtagung zur Freitodbegleitung in Berlin

Am 26. Februar fand in Berlin eine Fachtagung zur Freitodbegleitung statt, fünf Jahre nach dem bahnbrechenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVG) zur Sterbehilfe.

Interssante Kontakte, gute Gespräche, wenn nicht immer dacor, aber immer doch konstruktiv, und Vorträge die mir wenig Neues brachten, aber gut waren.
Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) zog Bilanz und diskutierte, was sich geändert hat und was in den nächsten Jahren zu tun ist, um das Recht auf Selbstbestimmung beim Sterben zu sichern. Hauptthemen waren die Praxis der Sterbehilfe in Deutschland, ethische und juristische Fragestellungen sowie die Herausforderungen in Kliniken und Heimen. 

Die Diskussionen verdeutlichte, in verschiedenen Statements, und Analysen, dass die begleiteten Sterbehilfe in Deutschland auf der Freiverantwortung des Einzelnen basiert, was international einzigartig ist.
Es wurde auch die Problematik angesprochen, dass bei bestimmten Krankheiten wie Demenz ein freiverantwortlicher Sterbehilfe schwer möglich ist. (Mehr zum Thema Demenz)
Ein weiteres zentrales Thema war die "Normalisierung" der Sterbehilfe und die Bedenken, dass dies zu einer Vernachlässigung von Palliativmedizin und Hospizdiensten führen könnte. (Anmerkung, ich schreibe gerade in der Reihe meiner Q&A meine Gedanken zur Normalität, bald mehr dazu)
In der abschließenden Podiumsdiskussion ging es um die Frage, wie eine gesetzliche Regelung aussehen könnte, wobei unterschiedliche Meinungen zur Notwendigkeit eines Gesetzes und seiner Ausgestaltung geäußert wurden.
Die DGHS und andere Experten betonten, dass eine gesetzliche Regelung notwendig sei, um Klarheit zu schaffen, jedoch sollte sie keine unnötigen Einschränkungen gegenüber dem aktuellen Status quo beinhalten. (Anmerkung von mir, bei aller Unterstützung der DGHS und der Sterbehilfevereine, sehe ich keine wirkliche Notwendigkeit einer großen gesetzlichen Regelung siehe hier zu 'Q&A - Was stellen Sie sich vor, wenn es kein neues Gesetz, wie den §217 StGB geben soll?')
Dabei wurde die Bedeutung eines differenzierten Umgangs mit Sterbehilfe und der Weiterentwicklung von Palliativmedizin und anderen Formen der Leidensminderung hervorgehoben.




Hier eine Zusammenfassung auf der Website des Humanistischen Pressedienst HPD durch Frank Nicolai (Verantwortlicher Redakteur des Humanistischen Pressedienste): https://hpd.de/artikel/freitodbegleitung-dem-weg-zur-normalitaet-22892




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