Gedanken zur Gesellschaft - Freitod und Sterbehilfe

Ich kann jedem nur zurufen sich über das Thema Freitod und Sterbehilfe zu informieren und beteiligen Sie sich an der Auseinandersetzung und Diskussion zu dem Thema!

Wieso sollen andere darüber entscheiden, wie ein anderer Mensch leidet, wie lange sie / er leidet und wie sehr die Menschen leiden und wie andere Menschen zu sterben haben?
Wenn Sie dies schon nicht für andere tun wollen so tun Sie es doch bitte für sich selber oder für die Menschen die Ihnen wichtig sind und Respekt und Würde verdient haben - und dass auch Sie beziehungsweise Andere in der letzten Lebensphase wenn Leid und Würdeverlust größer wird, körperliche Schmerzen immer stärker werden und oder seelische Leiden die nicht gelindert werden können immer unerträglicher werden, und aus Leben nur noch Existieren wird geraten, 

Nur wenn alle gesellschaftlichen Kräfte offen und open-minded sind für Gespräche mit wirklichem Zuhören und Empathie, werden wir der Idee und dem Verständnis einer freien Gesellschaft näher rücken, in dem es um selbstbestimmtes Leben und  auch um selbstbestimmtes Sterben geht  - in dem Leben nicht nur Existieren ist und die  Menschenwürde wirklich unantastbar ist.

Ich denke wir sollten uns alle sehr bewusst werden, und insbesondere an Menschen in Politik und Religionsvertreter gehen meine Gedanken, dass Sie sich in Ihrer Entscheidung in Sachen Sterbehilfe nicht an den Interessen einiger Weniger, gewisser Gesellschaftsgruppen oder Religionszugehörigkeit, sondern deren Verantwortung gegenüber der Bevölkerungsmehrheit orientieren sollte - dazu ist dieses Thema und das Recht wie es das Bundesverfassungsgericht herausgestellt hat, viel zu Grundsätzlich und beschreibt die Menschenwürde zum und am Lebensende.
Alle Menschen haben das unbestreitbare Recht, für sich selbst jede lebensverkürzende, ja sogar jede leidensvermeidende Maßnahme zu verneinen und abzulehnen.
Jedoch haben Sie kein Recht, Ihre (religiösen oder weltanschaulichen) Privatüberzeugungen anderen Bürgerinnen und Bürgern aufzuzwingen!

Ärztinnen und Ärzte würde ich gerne mein Verständnis des Ärztlichen Berufsethos auf den Punkt zu bringen - nämlich dass ich als Kern der Medizin das Wohl des Patienten im Zentrum sehe - und ja das Bewahren und Schützen des Lebens aber unter Anerkennung der individuellen Würde und Respekt vor dem Patientenwillen und dessen Überzeugung. 
Ich kann mehr als nachvollziehen, dass es eine Herausforderung für Ärztinnen und Ärzte ist , wenn in einer Patientenverfügung ein Abbruch einer Behandlung, gar nicht erst mit einer Behandlung begonnen werden soll,  oder der Wunsch des Patienten ist das ein Beatmungsgerät abgestellt wird. 
Aber es geht um das Wohl, die Würde, das Selbstverständnis des einzelnen Menschen im Leben, am Leben und beim Leiden, körperliches und seelisches Leiden - und dessen Linderung - und auch wenn der Wunsch des Patienten nicht den Lebensmaximen des Arztes nicht konform läuft.
Und ich sehe nicht die ökonomischen oder weltanschaulichen Interessen des Arztes oder Kliniken oder anderen Institutionen 

Gegebenenfalls missverstehe ich ja irgendetwas - aber aus dem Recht zum Leben kann doch niemals eine Pflicht zum Leben abgeleitet werden - oder bin ich da völlig falsch in meinem Gedankengang?

Alle Ärzte, auch die, die für sich aus persönlich Gründen keine Hilfe leisten können, sollten helfen das Verbot der Freitodbegleitung aus den Berufsordnungen der Bundesländern, die seit nun fast 2 Jahren immer noch nicht in den §16 der meisten Landesärztekammern geändert haben, zu entfernen und damit das Selbstbestimmungsrecht der Menschen am Lebensende zu respektieren.


Schlussgedanke

Lasst uns doch alle für eine ehrliche Debatte sorgen, in der nicht wie bisher über ein konstruiertes und vermeintliche "Geschäft mit dem Tod" gesprochen wird, wobei in Fakt eher mit dem Leid der Menschen (siehe Anlageangebote und Geldanlageformen  fast aller Banken in Klinikverbünde, Krankenhauskonzernen, Altersheimen, etc.) ein Geschäft gemacht wird. Oder wie die Vertreter des Gesetzentwurf der Abgeordnetengruppe um Lars Castellucci (SPD), Ansgar Heveling (CDU), Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen), Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen), und Petra Pau (Die Linke) immer betonen, dass Menschen durch Dritte zum Freitod gedrängt werden und es anders nicht sein kann.

Haken Sie nach und werden Sie hellhörig, wenn Interessenvertreter, Religionsgetriebene, und Politiker die Entscheidung für oder gegen Suizidbeihilfe als deren eigene persönliche Gewissensentscheidung ausweisen und nicht als individuelle Grundrecht auf Leben eines jeden Bürgers ansehen wollen.

Bedenken Sie auch die Gründe dafür, warum Medikamente und Therapieformen oftmals derart überteuert sind, und wieso wohl und warum sich Pharmahersteller und Klinikeigner so sehr für ein Verbot der Sterbehilfe einsetzen und warum  nicht mehr genug Geld und Engagement übrig bleibt, um alten, kranken, schwerstbehinderten Menschen die Hilfen zu finanzieren und zuteilwerden lassen können, die sie benötigen.

Überdenken Sie die Ansichten der religiösen Gruppen - den selbsternannten 'Lebensschützern' - die deren Ansichten und religiösen Dogmen über die Interessen anderer Menschen stellen und bestimmen wollen wie man lebt, leidet und zu existieren hat.

Gegebenfalls muss man diesen Interessenvertretern, Religionsgetriebenen, und Politikern einmal deren eigenen Glauben erklären - Erklären, dass der Freitod nicht im Widerspruch zum christlichen Bekenntnis steht und schon gar nicht im Widerspruch zur Bibel steht, dass es aber sehr wohl gegen die Menschenwürde verstößt, wenn die Kirche mit Hilfe der Politik Menschen zu Handlungen zwingt, die ihren Überzeugungen zuwiderlaufen. (Siehe auch: "Freitod – Was sagt der christliche Glaube dazu?" )

Informieren Sie sich über das Thema und melden Sie sich in der Debatte zu Wort! 



Weitere Artikel in diesem Kontext:

Sterbehilfe - Kritiker & Gegner   vom Februar 2022

Gedanken zum selbstbestimmten Sterben vom Juli 2022









Comments

  1. Kommentare werden nicht publiziert - nach Möglichkeit lese und beantworte ich jedoch Kommentare.

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