Anzahl der Suizide 2023

Durch einen Suizid beendeten im Jahr 2023  10 300 Menschen ihr Leben - so die aktuellsten Zahlen die vor wenigen Wochen durch Statista veröffentlicht wurden. Die Suizidzahlen zählten im Jahr 2022 10.119 Menschen. Damit nahmen sich etwa 200 Menschen mehr das Leben als im Vorjahr.

Die Selbstmord und Freitod sind Themen, die mir sehr am Herzen liegt und welche uns alle betrifft / betreffen können. Mit 12,2 Suiziden pro 100.000 Einwohner belegt Deutschland einen Platz im Mittelfeld des europäischen Vergleichs, doch hinter diesen Zahlen verbergen sich individuelle Schicksale und unfassbare Tragödien. Jeder dieser Todesfälle ist eine Tragödie, die Familien, Freunde und Gemeinschaften in tiefe Trauer stürzt.

Seit den Achtziger Jahren, als die Selbstmordrate 1982 ihren Höhepunkt mit 32,9 Suiziden pro 100.000 Einwohner erreichte, ist sie um etwa zwei Drittel gesunken. Das ist ein Fortschritt, den wir anerkennen müssen, doch es bleibt noch viel zu tun.
Jährlich verlieren wir in Deutschland mehr Menschen durch Selbsttötung als durch Verkehrsunfälle, Drogen und HIV zusammen. 

Männer sind deutlich stärker gefährdet als Frauen und nehmen sich im Schnitt dreimal häufiger das Leben. Auch die Tatsache, dass die Selbstmordrate mit steigendem Alter rapide zunimmt, gibt mir, sollte uns allen zu denken geben. In diesem Kontext schauen Sie doch mal in die Artikel die ich zur Pflegesituation geschrieben habe.

Regional betrachtet, führt Sachsen-Anhalt mit einer Suizidrate von 17 pro 100.000 Einwohner die traurige Statistik an, während Nordrhein-Westfalen mit neun pro 100.000 Einwohner im Jahr 2023 die niedrigste Rate aufweist. Die Ursachen für Suizide sind vielfältig und komplex und die regionalen Zeilenunterschiede zeigen, dass wir gezielte Maßnahmen in den besonders betroffenen Regionen ergreifen müssen.

Es ist wichtig, dass wir uns mit den Themen Suizid und Sterbehilfe auseinandersetzen.
Suizid ist die absichtliche Beendigung des eigenen Lebens. Die Sterbehilfe, die in verschiedenen Ländern gesetzlich unterschiedlich geregelt ist, oder wie in Deutschland aktuell 'einfach erlaubt' ist, stellt einen Sonderfall dar und soll unheilbar oder schwerstkranken Patienten körperliches und seelisches Leid ersparen. 

Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft ein offenes und empathisches Gespräch über diese Themen führen. Wir müssen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen und Suizidgedanken abbauen und Betroffenen die Hilfe zukommen lassen, die sie so dringend benötigen.

Es ist wichtig, dass wir einander zuhören, Unterstützung anbieten und präventive Maßnahmen fördern. Jeder Einzelne von uns kann einen Unterschied machen, indem wir sensibel und aufmerksam sind und uns gegenseitig stützen.

Wir können alle etwas tun - Suizidprävention - hierzu schreibe ich ebenso häufig wie zum Freitod, da Beides wichtig ist, wichtig für jede/ jeden einzelnen und uns als Gemeinschaft und Gesellschaft.


Suizid (nach Altersgruppen) / Suizid (nach Sterbemonaten) - Anzahl der Suizide 2023

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/suizide.html#119576
Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/suizide.html#119576

Eine weitere Tabelle der "Gestorbenen nach Kapiteln der ICD-10" mit weiteren Informationen findet sich in der Online-Datenbank der Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Bundes.



Artikel in diesem Kontext:

Suizidprävention

Suizidalität ist keine Krankheit - Gedanken und Hinweise zu Suizidalität und Freitod-Gedanken



Kontakte - Hilfe Im Fall von psychiatrischer Krisen

Notfall

Notaufnahme in der Akutpsychiatrie: In größeren psychiatrischen Kliniken existieren Notaufnahmen mit Fachärzt*innen, die ähnlich funktionieren wie die körperliche Notfallmedizin. Diese sind 24 Stunden täglich erreichbar.
Schnelle Hilfe im Notfall: 112 (Rettungsdienst)

Bei Vergiftungen:

Bei lebensbedrohlichen Symptomen wie Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen etc. rufen Sie bitte direkt den Notarzt – in Deutschland über die Nummer 112

Giftnotruf

Kostenfreie Informationen bei Verdacht auf Vergiftungen geben rund um die Uhr folgende Giftnotrufe:

Giftnotruf der Charité: 030 19240

Giftnotruf der TU München: 089 19240

Vergiftungs-Informations-Zentrale: 0761 19240



Hilfe - Rufnummern und Websites

Sozialpsychiatrische Dienste
Die Sozialpsychiatrischen Dienste unterstützen in der ambulanten Versorgung und Hilfe von Menschen mit chronischen psychischen Störungen. Sowohl Betroffene als auch Angehörige können sich beraten lassen. Die Psychiatrischen Dienste sind lokal organisiert und am besten durch eine Eingabe über eine Suchmaschine wie google.com mit den Suchbegriffe:
  • Sozialpsychiatrischer Dienst
  • eigenen Wohnort


SeeleFon/Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. (BApK)
Bundesweite Telefon- und Mail-Beratung für Angehörige von psychisch erkrankten Menschen. Die beratenden Personen, die selber Angehörige sind, können aus eigener Erfahrung viele nützliche Hilfestellungen geben und wissen, wie wichtig es ist, verständnisvoll zuzuhören. 
Telefon: 0228 71002424


Nationale Kontakt- und Informationsstelle (NAKOS) zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen
Die NAKOS ist die zentrale bundesweite Anlaufstelle in Deutschland rund um das Thema Selbsthilfe. Als Knotenpunkt vernetzt NAKOS die relevanten Akteure. Interessierte, Betroffene und Angehörige finden hier alle notwendigen Informationen. Dabei zeigt NAKOS die Vielfalt und Möglichkeiten gemeinschaftlicher Selbsthilfe auf und fördert und vertritt sie gegenüber Politik und Gesellschaft.
Telefon: 
030 - 31 01 89 60

https://www.nakos.de/


Krisenchat für Menschen unter 25 Jahren

Krisenchat bietet psychosoziale Beratung für Kinder und Jugendliche unter 25 Jahren. Gechattet wird auf Deutsch. Der Chat erfolgt via SMS oder Whatsapp, direkt über die Webseite von Krisenchat.
krisenchat Deutsch | 24/7 Krisenberatung per Chat  krisenchat english | 24/7 Krisenberatung per Chat



Hilfe - Suizidprävention

Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummern
Die Telefonseelsorge bietet kostenfreie Beratung per Telefon, Mail, Chat oder vor Ort. Sie ist für jeden da, für alte und junge Menschen, Berufstätige, Nicht-Berufstätige, Auszubildende, Rentner, für Menschen jeder Glaubensgemeinschaft und natürlich auch Menschen ohne Kirchenzugehörigkeit. Die Gespräche sind anonym und die Mitarbeiter*innen rund um die Uhr erreichbar.
Telefon. 116 123

http://www.telefonseelsorge.de/

Evangelisch.: 0800  111 0 111 

Katholisch: 0800  111 0 222


Die Telefonseelsorge hat eine gute und bewährte App entwickelt: den KrisenKompass.
Der KrisenKompass ist eine App, die dank ihrer Funktionsweise eine Art Notfallkoffer für Krisensituationen darstellt. In den Koffer können Sie positive Gedanken oder Fotos, Erinnerungen oder Lieder packen – Ihr persönliches Rüstzeug für schlechte Momente. Dazu dienen etwa die Tagebuchfunktion und die persönlichen Archive.
Darüber hinaus gibt es Materialien, die in Krisensituationen hilfreich sind, Hinweise zu beruhigenden Techniken, sowie direkte Kontaktmöglichkeiten zur TelefonSeelsorge und anderen professionellen Anlaufstellen. Was stabilisiert Sie, was hilft Ihnen jetzt gerade? Auf diese Fragen gibt die App Ihnen Antwort. KrisenKompass - App


Kinder- und Jugendtelefon: Das Angebot des Vereins „Nummer gegen Kummer“ richtet sich vor allem an Kinder und Jugendliche, die in einer schwierigen Situation stecken. Erreichbar montags bis sonnabends von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800 – 111 0 333. Am Sonnabend nehmen die jungen Berater des Teams „Jugendliche beraten Jugendliche“ die Gespräche  an. nummergegenkummer.de.  
Elterntelefon: 0800 111 0 550


Muslimisches Seelsorge-Telefon: Die Mitarbeiter von MuTeS sind 24 Stunden unter 030 - 443 509 821 zu erreichen. Ein Teil von ihnen spricht auch türkisch. mutes.de


Jüdische Bundesweite telefonische Hotline folgt asap

Hebräischsprachige Hotline "Matan": ‚Matan‘ ist ein Projekt der Beratungsstelle ‚OFEK‚ e. V. und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST).  Telefonnummer: 0800  - 000 16 42  Hotline-Zeiten: Jeden Tag der Woche 20:00-22:00 - Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Kirchlichen Telefonseelsorge (KTS) durchgeführt und durch die Deutsche Fernsehlotterie gefördert.


Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention:

Eine Übersicht aller telefonischer, regionaler, Online- und Mail-Beratungsangebote in Deutschland gibt es unter suizidprophylaxe.de




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