10. Dezember ist Internationaler Tag der Menschenrechte - Wahlfreiheit und Selbstbestimmung bezüglich des eigenen Lebensende
Jeder Mensch sollte das Recht haben, seinen Tod im Voraus zu planen, insbesondere wenn die Gefahr besteht, die eigene Entscheidungsfähigkeit zu verlieren. Stellen Sie sich vor, Sie leiden an Alzheimer und können Ihre Liebsten nicht mehr erkennen. Sie sollten die Möglichkeit haben zu sagen: "Wenn ich meine Frau oder meine Kinder nicht mehr erkenne, möchte ich, dass ein Arzt meinen Tod ermöglicht." Dieser Wunsch ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil meiner Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung. Doch ob dieser Wunsch erfüllt werden wird, bleibt zweifelhaft.
Ich höre den Kritiker zu, die sagen, ohne dafür irgendeine Grundlage zu haben, dass schutzbedürftige Menschen unter Druck gesetzt werden können, sich für ein Sterben zu entscheiden, und dass die Legalisierung der Sterbehilfe den Anreiz für eine bessere Palliativversorgung zunichte macht. Solche Aussagen entbehren der Grundlage und widersprechen den Fakten die ich bislang gesehen, gelesen und persönlich erfahren habe.
Viele Menschen entscheiden sich nach einer langen Phase der Palliativversorgung letztendlich für die Sterbehilfe. In Oregon, wo die Sterbehilfe auf Menschen mit einer Lebenserwartung von weniger als sechs Monaten beschränkt ist, nannten 89% der Patienten ihre Lebensqualität als besorgniserregend, während nur 6% die anfallenden Kosten als Hürde ansahen. Und diese Menschen haben auch das Recht, sich gegen die Kosten zu entscheiden.
Viel öfter erlebe ich, lese ich, erfahre ich von dem Gegensatz der Haltung von Pflegebetrieben und ärztlicher Seite, dass mit einem Menschen noch viel getan werden kann, und sich diese Menschen doch freuen nach 364 Tage im Jahr für ein paar Minuten auf Weihnachten oder Geburtstag deren Lieben und Angehörigen mal zu sehen. Aus diesen letzten Worten, können Sie sicherlich die "verborgene Botschaft" herauslesen.
Eine Studie aus dem Jahr 2008 zeigte, dass eine beträchtliche Minderheit derjenigen, die sich für die Sterbehilfe entschieden, nicht todkrank waren. Sie waren möglicherweise einfach nur des Lebens müde / Lebenssatt. Und diese Entschlossenheit verdient unseren tiefsten Respekt, denn sie entspringt der Sehnsucht nach Selbstbestimmung und der Achtung der Menschenrechte. Diese Menschen, ihre Ideale und Vorstellungen von Leben, Würde und Tod - all das hat seinen Platz - muss seinen Platz haben.
Der Tod ist ein unvermeidlicher Teil des Lebens, und ich glaube, es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass wir alle eines Tages sterben werden. Lassen Sie uns das nutzen, um unser eigenes Ende zu organisieren.
An diesem Internationalen Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember, möchte ich daran erinnern, dass die "Wahlfreiheit und Selbstbestimmung über das eigene Lebensende" 75 Jahre nach der Unterzeichnung der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" in zu vielen Ländern nicht gesetzlich verankert ist. Die Möglichkeit, sein eigenes Leiden auf eine selbstbestimmte, bedachte Art zu beenden, ist das grundlegende Element des Respekts gegenüber der Würde eines jeden Menschen und der Patientenautonomie.
Wir sollten dies nie vergessen - es geht um Menschen, um Menschenrechte und Menschlichkeit
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ReplyDeleteIch lese diese Kommentare, werde mir meine Gedanken dazu machen und ggf antworten wenn möglich und nötig - Danke