Das Leben bis zuletzt in Würde leben – Sterben in Würde
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ So beginnt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ( Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (A/RES/217, UN-Doc. 217/A-(III)) oder kurz AEMR ).
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."
Dieser Leitsatz unseres Grundgesetzes (Art. 1, Satz 1) ist unser gemeinsamer Auftrag für alle Situationen menschlichen Lebens, der unverzichtbare Kompass für eine menschenwürdige Zukunft.
Zitate / Aussagen von Sterbewilligen:
- "Ich will nicht sterben, aber ich sterbe. Vorhersagbar in den nächsten Monaten."
- "Ich will nicht sterben, aber das ist kein Leben, ich existiere nur noch."
- "Ich sterbe jetzt schon. Es hat schon begonnen meine Würde stirbt, jeden Tag wird meine Würde verletzt, wenn Pflegekräfte mich waschen, hin und her wuchten, wie ein Stück Fleisch. Aber ich bin ein Mensch mit Würde, Scham und Privatsphäre."
- "Ich will so sterben, wie ich es für richtig halte."
- "Mein Leben, Mein Sterben, Mein Tod."
- "Ich habe einen Tumor im Gehirn, er hat sich aggressiv und unheilbar entpuppt, die Prognose für meine verbleibende Lebenszeit ist denkbar schlecht, wenige Monate geben mir die Ärzte. Zudem drohten Schmerzen und der Kontrollverlust über Körper und Geist. Das will ich nicht. Ich möchte mit meiner Familie das was noch möglich ist auskosten. Ich möchte mich am letzten Tag mit einem Lächeln von meiner Frau und Kindern verabschieden und einschlafen."
- "Meine Ärzte haben mir die palliativen und Hospiz Optionen und mir, wie ich finde, alles gut erklärt und dargestellt, aber ich möchte mein Leiden nicht bis zum Ende erleben müssen."
Weitere Zitate:
Stephen Hawking:Sterben, Tod und Trauer als Teil des Lebens anerkennen
Meine feste Überzeugung ist es die Themen Leben, Sterben, Tod, oder damit das Sprechen über Palliativpflege, Hospiz, oder auch Sterbehilfe nicht zu verdrängen. Äußert ein leidender Mensch oder ein Todkranker, den Wunsch zu sterben, dürfen wir das auf keinen Fall tabuisieren.
Wir sollten und müssen es erst einmal wertschätzen, wenn jemand den Mut hat, diese Gedanken, den Wunsch auszusprechen. Seinen Sorgen und sein Wunsch Sterben zu wollen äußern zu dürfen, ist wichtig und sorge oft bereits für Entlastung. Meine Erfahrung zeigt aber auch, dass die absolute Mehrheit diesen Wunsch aufgibt, wenn man gemeinsam über die Alternativen spricht – darüber, welche konkreten Ängste und Sorgen den einzelnen Menschen plagen und was man tun kann, um diesen zu begegnen.
Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen. Menschen mit schweren Erkrankungen, bei denen eine Heilung nicht mehr möglich ist, bedürfen einer palliativen Versorgung. Bei einer palliativen Versorgung stehen nicht mehr Heilung und Lebensverlängerung im Vordergrund, sondern der bestmögliche Erhalt der Lebensqualität, Nähe und Zuwendung, die Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen sowie die Berücksichtigung psychosozialer und spiritueller Bedürfnisse und Nöte. Im Mittelpunkt stehen der kranke Mensch mit seinen individuellen Wünschen und Bedürfnissen und seine ihn begleitenden Angehörigen und Nahestehenden. Eine wichtige Hilfe im Sterben sind palliative Medizin und Pflege sowie die Hospizarbeit. Sie unterstützen sowohl die Sterbenden als auch ihre Angehörigen, die oftmals die unmittelbaren Begleiter sind.
Jeder Mensch sollte und muss darauf vertrauen können, dass er in seiner letzten Lebensphase die heute mögliche Unterstützung durch eine qualifizierte Palliativmedizin und Hospizbegleitung erhält und dabei seine Vorstellungen und Werte respektiert werden.
Aber jeder Mensch sollte und muss diese Alternativen und mögliche Unterstützung für die letzten Lebensphasen ablehnen dürfen - es bedürft dann einer ebenso qualifizierte ärztlichen Unterstützung zu einem würdevollen Sterben.
Ein Sterben in Würde ist wesentlich abhängig von den Rahmenbedingungen, unter denen Menschen miteinander leben, und die sie miteinander gestalten.
Und zum Abschluss ein Zitat meiner Frau:
"Mein Leben ist abgelebt - ich hatte soviel - Ich hatte ein Leben – ich habe jetzt kein Leben mehr, weil ich meine Bedürfnisse nicht mehr selbstbestimmt ausleben und leben kann. Ich will nicht mehr abhängig sein, will nicht in einem Pflegeheim betreut werden und den Verfall meines Körpers weiter erleiden. Ich will dieses Leben endlich beenden, will in Würde sterben!"
Weiter Zitate zur Sterbehilfe von Albert Einstein, Desmond Tutu, Bernhard Hoëcker, Konstantin Wecker, und weiteren
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