Q&A - Antworten auf Kommentare - Warum ich für Sterbehilfe bin / einstehe

Aquarell von einem Paar am See, Herbststimmung. Mehr Bilfer von mir auf https://www.instagram.com/holgermaassen/

Über die Kommentare, über die Social Media Kanäle bekomme ich Fragen die ich oft, gerne generell für jede und jeden beantworten möchte.
Da dies nicht nur meinen Standpunkt darlegt - sondern besten Falls dem Interessierten zum Reflektieren und Nachdenken anregt oder auch Argumente an die Hand gibt.

Ich werde daraus eine Neue Reihe machen die ich mit Q&A taggen werde.
Hier nur die beiden häufigsten Fragen / Fragengebiete.


Warum stehen Sie so für Sterbehilfe ein?
Warum begleiten Sie Menschen an ihrem Lebensende?

Das hat vor allem mit Freiheit, Selbstbestimmung und mit Würde zu tun – Begriffe, die zwar immer wieder genannt werden, in der gesellschaftlichen Diskussion, wie auch auf politischen Ebene, aber in der Realität aber meist keine ernsthafte Rolle spielen - Wenn es nicht direkt die eigene Person betrifft - die eigene Selbstbestimmung und eigene Würde.
Dies muss ich leider wieder und wieder wahrnehmen.
Für mich ist überaus wichtig - Anzuerkennen, dass der Mensch sich selbst gehört und deshalb auch das moralische Recht und formelle Recht hat, sein Leben selbstbestimmt, mit Freude und würdevoll zu führen und wenn in der eigenen Wahrnehmung und Überzeugung, freiverantwortlich und wohlerwogen der Mensch des Leidens und / oder des Lebens satt ist, es auch beenden kann, ebenso würdevoll. 


Eine Menge Fragen gehen um die Wortunterscheidung ...
"Warum machen Sie so einen Unterscheidung zwischen Suizid und Freitod?"

Weil in meinem Verständnis dies völlig unterschiedliche Gedankliche Welten sind die hinter diesen Worten stehen, umgeben von ethischen Aspekten, moralischen Werten und Verantwortung gegen sich selbst und gegenüber anderen Menschen und der Gesellschaft, in der ich gerne leben möchte, getragen von Respekt und Würde.
Der Scheidepunkt ist für mich die Freiverantwortlichkeit, Wohlerwogenheit, Dauerhaftigkeit getragen von einer persönlichen Würdedefinition.
Ein Sterbewunsch ist nach meiner Ansicht und dem was ich bei Begleitungen gehört, erlebt und gesagt bekommen habe, dann freiverantwortlich und akzeptabel, wenn er frei von eigene und äußeren Täuschung, Druck, Irrtümern, falschen Prognosen und augenblicklichen Motiven, hoffnungslosen Episoden getragen / beeinflusst sind. Wichtig ist mir, dass die Gründe für einen Sterbewunsch gut, dauerhaft festgehalten wurden, mit den Partnern, der Familie , Freunden der / des Sterbewünschende/n besprochen wurde, dabei Alternativen abgewogen wurden, und damit von einem Dritten rational nachvollziehbar sind, und damit auch fassbar und durch die vorgenannten Dokumente (ob nur schriftlich und oder zusätzlich per Audio oder Video recordings festgehalten sind) und damit die Dauerhaftigkeit und die Stabilität des Wunsches unzweifelhaft darlegen.
Genau dann muss das Umfeld, die Gesellschaft den Wunsch zu sterben akzeptieren. 
Wenn dies nicht so ist müssen wir helfen, einen Suizid verhindern.

Ich mache nicht nur einen Unterschied zwischen Suizid und Freitod - ich sehe ebenso in der Art wie Menschen den Wunsch zu sterben darlegen, ob diese Menschen zum Beispiel von Lebensmüdigkeit oder Lebenssattheit sprechen, ob nun direkt oder indirekt. Hier zu habe ich den Artikel Antonymie und Gegensätzlichkeit von Lebenssattheit und Lebensmüdigkeit geschrieben


Einer der wichtigsten Aspekte ist für mich und für unsere Verfassung die Freiverantwortlichkeit

Hier zu habe ich die Freiverantwortlichkeit mehrfach thematisiert - Artikel zur Freiverantwortlichkeit


Artikel in diesem Kontext

Antonymie - Freitod + Suizid

Suizid & Freitod - Unterschiedliche Worte, Anlässe und Unterschiedliche Bedeutungen







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