Bis zum letzten Moment: Marion von Helmolt hilft Menschen beim Sterben
Hier meine Zusammenfassung der Zeit-Online Reportage - über und zur Arbeit und Hilfe von Marion von Helmolt.
Marion von Helmolt ist eine ehemalige Anästhesistin, die Menschen beim assistierten Sterben begleitet. Wie meine Leser meines Blog wissen, ist seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Februar 2020 ist es in Deutschland erlaubt, dass Menschen beim selbstbestimmten Sterben Unterstützung durch Dritte erhalten – solange sie den letzten Schritt selbst vollziehen. Marion von Helmolt hilft Sterbewilligen, legt ihnen den Zugang für das Narkosemittel, den sie dann selbst öffnen können.
Marion von Helmolt hilft Menschen, die ihr Leben beenden wollen, indem sie sie medizinisch und menschlich durch den Prozess begleitet. Sie macht das aus tiefem Mitgefühl und dem Wunsch, leidenden Menschen einen würdevollen, selbstbestimmten Tod zu ermöglichen.
Marion von Helmolt sagt selbst: „Ich habe das Gefühl, dass ich den Leuten etwas Gutes tue. Sonst könnte ich das auch nicht machen.“
Die Tätigkeit sieht Marion von Helmolt als eine Form von Hilfe – und als konsequente Fortsetzung ihrer ärztlichen Verantwortung.
Im Umgang mit Sterbewilligen ist Marion von Helmolt sehr empathisch: Sie hält Hände, streichelt über die Wange oder tätschelt beruhigend den Arm. In ihrer früheren Tätigkeit als Anästhesistin hat sie Präzision und Sorgfalt gelernt – Eigenschaften, die sie nun in die Begleitung Sterbender einbringt.
[Ergänzende Bemerkung von mir an dieser Stelle: Dinge die auch mir sehr wichtig sind, ich in meinen Artikeln hier auf meinem Blog wieder und wieder herausstelle, und Dinge die auch in meiner praktischen Hilfe überaus wichtig sind - der Wunsch ein würdiges Sterben haben zu wollen ist, das persönlichste Anliegen was ein Mensch haben kann und so persönlich ist auch das Helfen können und wollen. Und so 100% sicher wie ein Sterbewilliger sich über seinen Wunsch sein muss - so 100% sicher muss sich jeder Helfer sein, ich mir sein, wenn man einem anderen Menschen helfen soll und will.]
Ich bin ja schon mehrfach auf meine Blog auf den Ablauf einer Freitodbegleitung eingegangen - hier ein Detail aus Marion von Helmolt Arbeit: Auf den Todesbescheinigungen muss sie, wie jeder Arzt, immer „nicht natürlicher Tod“ ankreuzen und Marion von Helmolt schreibt von Hand "ärztlich assistierte Freitodbegleitung" dazu – denn es gibt kein offizielles Kästchen für diese Todesart. So werden die Fälle nicht statistisch erfasst.
In einer Gesellschaft, die den Tod oft verdrängt oder gar bekämpft, wirkt von Helmolts Arbeit, und auch mein Einsatz für ein würdiges Sterben auf viele befremdlich oder verstörend. Frau von Helmolt hilft dort, wo andere sich abwenden – bei Menschen, die keine Lebensperspektive mehr sehen und sterben möchten. Obwohl jährlich über eine Million Menschen in Deutschland sterben, gab es 2024 nur rund 1.000 assistierte Freitode (Siehe hierzu meine Artikel zu den Zahlen zu Freitoden und anderen Sterbefällen) – also einen winzigen Bruchteil. Trotzdem ist das Thema hoch emotional und gesellschaftlich umstritten.
Fazit
Marion von Helmolt steht für einen mutigen, offenen Umgang mit dem Tod. Sie bietet Sterbewilligen nicht nur medizinische, sondern auch menschliche Begleitung. Ihre Arbeit zeigt, wie viel Mitgefühl und Verantwortung in einem Thema stecken, das viele lieber ignorieren würden. Ein sehr lesenswerte oder auch hörenswerte Reportage - Zeit-Online bieten die Möglichkeit zum Lesen oder Anhören. Link zur Zeit-Online Reportage
In diesem Zusammenhang:
Wer mehr über persönliche Erlebnisgeschichten lesen möchte - Sie finden diese unter dem Tag: Erfahrungsberichte
Mehr zu Sterbehilfevereine und was bei der Sterbehilfe erlaubt ist.
Comments
Post a Comment